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EU-Schweinemarkt instabiler als zuletzt

Der europäische Schlachtschweinemarkt präsentiert sich derzeit instabiler als zuletzt. Deutsche Großvermarkter haben wegen zunehmender Spannenverluste im Fleischgeschäft gegen Ende der Vorwoche Forderungen nach Preisrücknahmen verbreitet und für den Falle des Falles niedrigere Hauspreise angekündigt.

Trotz des nicht gerade drückenden Angebots mussten die Erzeugergemeinschaften mit einem Minus von 5 Cent klein beigeben, wobei die Abnehmer auch den fehlenden Schlachttag zu Allerheiligen als Druckmittel in die Waagschale warfen.

In Frankreich konnte sich diesmal die Notierung auf dem zuletzt stark gefallenen Niveau halten. Die Besorgnis unter den dortigen Schweinebauern ist wegen des wirtschaftlichen Niederganges des noch vor wenigen Jahren größten Schlachtunternehmens GAD dennoch groß. Abermals wird die Schließung eines französischen Schlachtbetriebes mit dem Lohndumping deutscher Verarbeitungsunternehmen in Verbindung gebracht. Positivere Nachrichten kommen aus Spanien, wo sich etwa ein Dutzend Exportbetriebe wieder Hoffnungen auf Lieferungen Richtung Russland machen darf.

Weltmarkt: EU-Schweinfleisch teuer
Bis kurz vor Bekanntwerden der Preisentwicklung in Deutschland waren vergangene Woche in Österreich Schlachtschweine restlos vergriffen. Letztlich war es aber eher mühsam, das für diese Jahreszeit nicht gerade überdurchschnittliche Angebot an frischen Schweinen zu disponieren. Die andauernden Exportprobleme deutscher Großvermarkter in Russland, und in jüngster Zeit auch in Asien, lassen laut heimischen Fleischhändlern rätselhafte Billigangebote aus unserem nördlichen Nachbarland wieder zunehmen. Um den reibungslosen Warenabfluss nicht zu gefährden, wurde auch hierzulande der Abnehmerforderung nach -5 Cent stattgegeben. Der Mastschweine-Notierungspreis sinkt somit auf 1,70 Euro je kg (Berechnungsbasis: 1,60 Euro).

Laut Johann Schlederer von der Schweinebörse sind die kurzfristigen Marktaussichten differenziert zu sehen: „Das derzeit saisontypisch steigende Angebot sollte im Einklang mit den stärkeren Aktivitäten der Fleischverarbeitung Richtung Weihnachten stehen. Mit oder ohne Sperren einzelner Mitgliedstaaten leidet das Drittlandgeschäft auch unter dem harten Euro“, so der Experte. Mit einem Wechselkurs von fast 1,40 zum US-Dollar werde das europäische Schweinefleisch am Weltmarkt im wahrsten Sinn des Wortes „sauteuer“.

Am deutschen Markt hält die Unruhe nach dem jüngsten Notierungsrückgang noch an. Bis Wochenmitte sind ausreichend Stückzahlen an schlachtreifen Schweinen vorhanden. Zu Beginn der nächsten Woche rechnen die Vermarkter wieder mit normalen Anmeldezahlen in den Auftragsbüchern. „Die weitere Preisentwicklung ist unsicher“, stellt die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands fest. (Red./AIZ)

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