Während angebotsseitig die sogenannte Sommerumrauschquote aus dem Vorjahr die anfallende Zahl an schlachtreifen Schweinen reduziert und zudem die Wüchsigkeit der Mastschweine temperaturbedingt schwächelt, herrscht am Schweinefleischmarkt seit Wochen Flaute. Schon seit Jahresbeginn wird das schwache Geschäft beim Asienexport ins Treffen geführt und nun kommt die urlaubsbedingt tendenzielle “Entvölkerung der Ballungszen tren” zusätzlich hinzu. Die dadurch abhanden gekommene Kaufkraft dürfte über einige Wochen anhalten. Damit ist, obwohl das Preisniveau des ersten Halbjahres um 7% unter dem Fünf-Jahres-Durchschnitt liegt, keine Luft nach oben für Erzeugerpreise. Im Gegenteil, die EU-weit richtungsweisende Notierung der deutschen Erzeugergemeinschaften (+/- 0,00) kann mit Mühe gehalten werden. Auch am spanischen Markt kompensiert die beginnende Sommersaison bislang nicht den Ergebniseinbruch in Asien. Etwas besser scheint die Lage in Italien zu sein, wo mit einem leichten Plus die Sommersaison eingeläutet wird.
Am österreichischen Markt sind die Bestimmungsfaktoren des sogenannten Sommerlochs ebenso stark ausgeprägt. “Seit Juni liegt das Angebot an schlachtreifen Schweinen zirka 10% unter der Norm, andererseits ist die Nachfrage primär vom Interesse der Schlachtbetriebe an einer Auslastung der Schlachtlogistik getrieben”, erklärt Johann Schlederer von der Österreichischen Schweinebörse. “Bei dieser Fleischnachfrage darf man froh sein, dass es wenig Schweine gibt, ansonsten wäre das Preisniveau noch deutlich tiefer”, äußern sich Abnehmer aus der Schlachtbranche zur Marktlage. Vor diesem Hintergrund wurde trotz abermals geringem Angebot die Mastschweine-Notierung auf unverändertem Niveau von 1,48 Euro (Berechnungsbasis: 1,38 Euro) je kg Schlachtgewicht fixiert.