Am europäischen Schweinemarkt setzt ein Überangebot im Nordwesten Deutschlands die Preise EU-weit unter Druck. Nachdem das deutsch-dänische Schlachtunternehmen DC trotz zweiwöchiger Hauspreispolitik reichlich mit Schweinen versorgt wurde, zogen auch die anderen Branchenriesen mit billigeren Einstandspreisen nach. In der Folge ergab das deutsche Preisbildungsmodell ein Minus von 4 Cent.
Ein leergefegter Schweinemarkt in Österreich zeugt vom derzeitigen Kontrastprogramm am Binnenmarkt. Während in einigen Regionen Nordwesteuropas der Markt übervoll erscheint, sind anderswo wie etwa auch in Frankreich Schweine gesucht. Kein Land am Binnenmarkt schafft es trotz konträrer Marktlage sich vom Leitmarkt Deutschland zu entkoppeln. Demnach musste auch hierzulande der Abnehmerforderung weitgehend entsprochen werden und die Mastschweine-Notierung um 3 Cent auf 1,42 Euro (Berechnungsbasis: 1,32 Euro je kg) nach unten gesetzt werden.
“Das Preisfundament hat Risse bekommen. Die anhaltend über Vorjahresniveau liegenden Schlachtzahlen im Norden Deutschlands dürften auch in nächster Zeit für EU-weiten Preisdruck sorgen”, schätzt Johann Schlederer von der Schweinebörse die kurzfristige Markttendenz ein. (AIZ)