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Erinnerungen eines Metzgers

Anton Karl ist mit seinem Buch mehr als eine Familienchronik gelungen, es schildert den Verlauf des Fleischergewerbes von den Wurzeln bis heute

Warum greift ein Metzgermeister, der sein Leben lang nur für seinen Beruf gelebt hat, zur Feder?“ fragt sich KR Anton Karl in seinem Buch: „Ganz einfach, um die Entwicklung seines Berufes, den er selbst von den einfachsten Anfängen und den ersten Gehversuchen der Fleischveredelung an, für die kommenden Generationen zu erhalten.“

Mit „Anton Karl. Ein Metzgermeister erinnert sich“ ist dem Bundes- und Landesinnungsmeister a. D. jedoch mehr als die bloße Aufzeichnung einer Familiengeschichte gelungen.

Historischer Abriss
Es ist vielmehr ein historischer Abriss, der mit dem Jahr 1397 beginnt, als der erste „Erbfleischhacker“ in Hallein urkundlich erwähnt wurde. Redaktionelle Unterstützung erhielt Karl hier vom – mittlerweile verstorbenen – Werfener Bezirksarchivar Prof. Fritz Hörmann. Denn das Fleischerhandwerk zählt in Salzburg zu den ältesten Gewerbearten. Daher findet der Leser in dem Buch zahlreiche – bisher auch unveröffentlichte – Dokumente, die die Entwicklung einer Branche schildern.
Daraus ablesbar sind individuelle Familien- und Firmenschicksale, die aus der Anonymität der Geschichte herausgeholt und für die Nachwelt sichtbar gemacht wurden.

Bewegtes 20. Jahrhundert
Sehr viel persönlicher werden die Schilderungen der Branchengeschichte zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Hier beginnt die Geschichte besagter Metzgerfamilie, als Anton Karl I. eine Fleischerlehre begann.
Das gesamte, bewegte letzte Jahrhundert wird aus der Sicht der Karls beschrieben. Hier hinein fällt der Beginn der Veredelung, die bemerkenswerte maschinelle und produktionstechnische Weiterentwicklung oder auch die dramatischen politischen Veränderungen der Kriegs- und Nachkriegszeit aus der Sicht eines Kindes. Nicht zu vergessen die Wirtschaftswunderjahre und schließlich leider auch der zahlenmäßige Abstieg der Handwerksbetriebe im Fleischbereich.

Bekannte Branchennamen
Nicht fehlen dürfen andere Namen aus der Fleischbranche, die die Wege der Karls kreuzten oder beeinflussten. Darunter natürlich Metzgerbetriebe – wie Stabauer oder Lettner –, aber auch Gewürzhersteller und Maschinenhändler wie Wiberg oder Gramiller. Auch der Geschichte der Sawif – später Fleischerverband eGen – sind einige Seiten gewidmet.
Ein gelungenes Werk, bei dem alle, die sich für das Fleischergewerbe interessieren, auf ihre Kosten kommen. (PM)

Weitere Infos
Anton Karl: „Anton Karl. Ein Metzgermeister erinnert sich“, erschienen im Eigenverlag, 320 Seiten, 39 Euro

Das Buch ist direkt über Anton Karl, Aglassingerstraße 26, 5023 Salzburg als auch über den Fleischerverband eGen erhältlich: Tel.: 050/19 35, E-Mail:
bestellung@flescherverband.at

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