Welche Punkte stehen für 2018 auf der Agenda?
Anka Lorencz: Für die Umsetzung der EU-Kontroll-VO sind in den nächsten Jahren über 30 Rechtsdokumente in Brüssel in Ausarbeitung, die unter anderem die Pflichten der Unternehmer präzisieren sollen. Es ist unabdingbar, bei den Verhandlungen zu diesen Dokumenten in Brüssel dafür zu sorgen, dass die Stimme des Fleischergewerbes dazu Gehör findet, um weitere bürokratische Belastungen unserer Unternehmen zu verhindern.
Ein weiterer Punkt ist unser Kampf um eine eindeutige Regelung zur Kennzeichnung von Fleischwarenimitaten für Veganer. Während die diesbezügliche Rechtslage bei Milchprodukten die Bezeichnung eindeutig regelt, fehlt dies – aus historischen Gründen – bei den Fleischwaren.
Ein weiterer ewiger Verhandlungspunkt ist die Zulassung – oder Streichung – von Lebensmittelzusatzstoffen. Die Frage einer EU-weiten, eindeutigen Abgrenzung zwischen Fleischzubereitung und Fleischprodukt ist ebenso nach wie vor offen – hier gehen die Vorstellungen der Mitgliedsstaaten teilweise sehr weit auseinander.
In Österreich werden wir 2018 nicht nur die Ratspräsidentschaft erleben, sondern mit dem „Internationalen Fleisch- und Wurstwettbewerb“ auch wieder ein hochkarätiges Benchmark-Event, das unseren Betrieben die Chance gibt, sich vor einer internationalen Jury mit ihren Produkten mit den Besten der Branche zu messen. Wir hoffen wieder, eine rege Beteiligung aus dem In- und Ausland zu haben. Möglicherweise wird es heuer noch ein zusätzliches Angebot für die Einsender geben – was und wie das genau gestaltet sein wird, sei aber an dieser Stelle noch nicht verraten.
Ein wichtiges Thema im neuen Jahr ist mit Sicherheit die Umsetzung der EU-Datenschutz-Grundverordnung. Hier ist jedes Unternehmen gefordert, die entsprechenden internen Umsetzungsschritte zu setzen. Die Wirtschaftskammer Österreich bietet dazu ein umfangreiches Informationsservice – Infomaterial, Webinare und Roadshow – an und ich kann nur an alle Unternehmer dringend appellieren, davon auch Gebrauch zu machen.
Das ganze Interview lesen Sie in der Prinausgabe 1/2018 der Fleischerzeitung.