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„Duettgesang als Dank für Meisterrang“

44 Jungmeister des 422. Kurses an Fleischerschule Landshut freigesprochen – „Beruf auch als Berufung sehen“

Österreich Erfolgreiches Trio aus Österreich: Georg Zinkl mit Matthias Mache, Christian Aschacher, Stefan Fuchs und Barbara Zinkl (von links).

So etwas hatten auch die Verantwortlichen der 1. Bayerischen Fleischerschule in Landshut noch nicht erlebt: Statt bei der Freisprechungsfeier des 422. Meisterkurses im Namen der 41 erfolgreichen Absolventen und drei Absolventinnen eine Rede zu halten, dankte Klassensprecher Georg Schmid Lehrkräften und Eltern mit zwei selbstgetexteten Liedern. „Der Beruf ist unser Leben – mir ham ein großes Ziel erreicht“, sang der musikalische Metzger aus Moosburg/Aich und erhielt von über 250 begeisterten Zuhörern stehende Ovationen.



Im Duett mit Bruder Hansi an der Gitarre stand der 21-Jährige auf der Bühne und versicherte rückblickend: „Das Feuer brennt immer noch lichterloh.“ Mit einer Bildpräsentation ließ er im Bernlochner Redoutensaal neun Wochen intensiven Büffelns, aber auch gemeinsamer Ausflüge und Feiern Revue passieren. Zur Erinnerung an ihre verschworene Lerngemeinschaft überreichten die Jungmeister ein gerahmtes Kursfoto und ein hölzernes Motivschild („Es lebe die Metzgerzunft“) an Schulleiterin Barbara Zinkl sowie Präsente an Fachlehrer Roland Rauscheder und die Dozenten Silvia Schütz, Tamara Metz und Max Ebner.

Nicht allein durch den grandiosen Abschied werde dieser Kurs immer in Erinnerung bleiben, betonte Barbara Zinkl. Auch die Mischung war eine besondere – mit deutschen Teilnehmern von Ostrhauderfehn in Ostfriesland über Bonn bis aus Weilheim und drei aus Österreich: Christian Aschacher (20) aus St. Georgen im Salzburger Land, Stefan Fuchs (20) aus Moosdorf in Oberösterreich und Matthias Mache (21) aus Salzburg. Das Damentrio komplettierten Lisa Kother (25), Jenny Geiser (22) und Sabine Schara (29), die in Barcelona in Spanien lebt und arbeitet, als am weitesten gereister Teilnehmerin. „Die Welt wartet auf Sie. Auch im Ausland nehmen Chefs in der Fleischbranche Absolventen aus Landshut mit Handkuss“, sagte Barbara Zinkl. Selbst Medienerfahrung haben die jungen Leute bereits: Beim Plattenlegen und der Wurstproduktion in ihrer praktischen Prüfung blickte ihnen ein Kamerateam der BR-Abendschau über die Schulter.


„Lernen tut weh“

Prüfungsausschussvorsitzender Florian Lang zitierte den Philosophen Aristoteles mit dem Satz „Lernen tut weh“. Das könnten alle Jungmeister nach dem Pauken von Themen wie Finanzmanagement oder Arbeitspädagogik sicher nachvollziehen. Er rief sie auf, ihren Elan zu bewahren, getreu dem Motto der Fleischer-Fachgeschäfte: „Bei uns steht das Gütesiegel nicht auf dem Etikett, sondern hinter der Theke.“

Zur bestandenen Prüfung gratulierte Schul-Geschäftsführer Georg Zinkl: „Sie haben mit Engagement und Fleiß das Ticket zum Erfolg gebucht und sich das schönste Weihnachtsgeschenk gemacht. Nun gehören Sie zur Führungsebene im Handwerk.“

Die 1. BFS habe im turbulenten 85. Jubiläumsjahr (mit IFFA-Präsenz, ISO-9001-Zertifiziertung etc.) ihren Teil zum Erfolg beigetragen und vor Einführung der neuen Prüfungsordnung samt Verlängerung der Kurse 2014 große Nachfrage bewältigt. „Sie sind Spezialisten, die wir dringend brauchen!“ bescheinigte Franz Greipl. Denn die Kostbarkeiten des Metzgerhandwerks seien nur für Vegetarier verzichtbar – alle anderen Kunden machten sie glücklich. Der Kammervize empfahl stetige Weiterbildung und prophezeite, auch das jetzt mühsam erworbene Wissen in BWL, VWL & Co sei wichtig für die Führungskompetenz, sichere langfristig Betriebe und Arbeitsplätze. Die Zukunftsperspektiven als Meister seien angesichts des Fachkräftemangels besser denn je: „Der Kampf um die besten Köpfe ist voll entbrannt.“

Zum Abschluss der Feier, die die Landshuter Turmbläser unter Leitung von Horst Kirch musikalisch umrahmten, sprach Greipl die Absolventen frei vom Gesellenstand und verlieh ihnen „Meisterehre, Meisterstand und Meistertitel“. Er hoffe, dass ihnen ihr Beruf immer auch ein Stück Berufung sein werde.

(Red./Buchmann)

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