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Drei Generationen Metzgermeister

Ihre Metzgerei ist seit über 100 Jahren eine Institution in Mallersdorf-Pfaffenberg. Und in der Metzgerfamilie Baumann hat der Meisterbrief seit über fünf Jahrzehnten eine feste Tradition.

Nun machte Johannes Baumann als bislang Jüngster einen großen Schritt zur Zukunftssicherung des Betriebes: Der 22-Jährige legte kürzlich seine Meisterprüfung an der 1. Bayerischen Fleischerschule Landshut ab – und trat damit als dritte Generation in die Fußstapfen von Opa und Vater.

Solch handwerkliche Familientraditionen gibt es nicht mehr oft: Adolf Baumann, heute 76 Jahre alt, absolvierte seinen Meisterkurs an derselben Lehreinrichtung wie sein Enkel, allerdings 54 Jahre früher – 1962. Ab 1966 führte er mit Gattin Gerda eine Gaststätte mit Metzgerei in Bayerbach und kaufte 1971 das Anwesen Hofmark 6 in der Marktgemeinde Mallersdorf-Pfaffenberg im Landkreis Straubing-Bogen. 1973 und noch einmal 1996 baute man Schlacht-, Kühlhaus und Stallungen neu, 1975 wurde auch das Geschäftshaus renoviert. Hier ist noch heute der Stammsitz des niederbayerischen Betriebes, der inzwischen zwei Filialen in Ergoldsbach (eröffnet 1989) und Regensburg (eröffnet 2012) sowie 32 Mitarbeiter zählt.

Bereits 2004 übergab der Seniorchef die Verantwortung an seinen Sohn und dessen Gattin Gabi. Klaus Baumann legte 1989 in Landshut seine Meisterprüfung ab und leitete im heimischen Betrieb weitere Modernisierungsmaßnahmen (Umbau der Küche, Einbau einer Hygieneschleuse) ein, was 2008 in der Erteilung der vollen EU-Zulassung gipfelte. Dass man auch Umweltgesichtspunkte ernst nimmt, bewies der Traditionsbetrieb 2012 mit dem Einbau von fünf Blockheizkraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung. Heute setzt man auf wichtige neue Standbeine wie Partyservice, Schulverpflegung und Mittagsmenüs (mit eigener Smartphone-App für den Speiseplan). Rinder, Kälber und Schweine werden von den Partnerlandwirten Gerhard Patzinger aus Stranz und Otto Kern aus Kirchberg/Weng bezogen. Beide Bauern legen großen Wert auf artgerechte und natürliche Aufzucht und Haltung, ohne Einsatz von Antibiotika und Gentechnik.

Die beiden älteren Generationen der Familie Baumann stellten die Weichen für die Zukunft, und dieses erfolgreiche Vorbild funktionierte: Johannes Baumann, der zunächst als Verwaltungs-Fachangestellter in kaufmännischen und wirtschaftlichen Bereichen sowie der Softwareentwicklung tätig war, orientierte sich um und holte die Ausbildung im Fleischerhandwerk im Schnelldurchgang im heimischen Betrieb nach. Jeden Tag um 4 Uhr stand er mit Vater und Kollegen in der Produktion und lernte die praktischen Fähigkeiten von Zerlegen über Kuttern bis zum Wurstmachen, um für den Meisterkurs gewappnet zu sein. Die zwölfwöchige Fortbildung an der 1928 gegründeten Fleischerschule absolvierte er mit Bravour als einer der Besten. Der wissbegierige junge Mann will in Kürze sogar noch den Lehrgang zum „Betriebswirt des Handwerks“ drauflegen. In der Metzgerei Baumann wird er sich mit seiner Allround-Ausbildung künftig in alle relevanten Bereiche einarbeiten, voraussichtlich aber mit Schwerpunkt auf Büro, Verwaltung, Marketing, Internet- (www.baumann-metzgerei.de) und Facebook-Auftritt.

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