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Deutschland: Neues Siegel für Regionalität

Das „Regionalfenster“ für Lebensmittel soll im LEH für mehr Transparenz sorgen. Kritik gibt es an der Freiwilligkeit der Angaben und ungenauen Begrifflichkeiten – zum Beispiel was denn konkret unter Region verstanden wird

Noch im Jänner soll Deutschlandweit ein Siegel auf den Markt kommen, das den Kunden des Lebensmitteleinzelhandels verspricht, auf einen Blick zu erkennen welche Lebensmittel tatsächlich aus der auf der Verpackung angegebenen Region kommen. Gedacht ist, Verbrauchern eine bundesweit einheitliche Kennzeichnung für regionale Produkte zu gewährleisten. Vorausgegangen ist eine Testphase im Jahr 2013. Jetzt wird das Regionalfenster zur Internationalen Grünen Woche auf breiter Ebene in ganz Deutschland eingeführt. Mit den Handelsunternehmen Edeka, Edeka Südwest, Rewe und tegut hat der Trägerverein des Regionalfensters bereits die ersten Lizenznehmer gewinnen können. Dieser war Mitte 2012 auf Initiative von Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner gegründet worden. Der Verein vergibt das Regionalfenster nach festgelegten Kriterien anhand eines mehrstufigen Kontroll- und Sicherungssystems. Zu den (freiwilligen) Mitgliedern des Vereins zählen Betriebe entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Das blaue Siegel mit weißer Schrift wird dann direkt auf der Verpackung angebracht. Vergeben wird das Siegel, wenn zumindest 51 % der Rohstoffe aus der angegebenen Region kommen. Auch der Ort der Herstellung muss angegeben sein

Kritik gibt es an der Freiwilligkeit der darauf gemachten Angaben und an der Ungenauigkeit der Kriterien. So ist nicht klar definiert, was genau unter dem Begriff Region verstanden wird. Böse Stimmen spotten, dass damit alles gemeint ist, was kleiner ist als Deutschland selbst. Auch die Qualität der Produkte oder die Art der Herstellung wird nicht dokumentiert. Dem Siegel ist es einerlei, ob ein Lebensmittel handwerklich oder industriell, konventionell oder nach biologischen Kriterien produziert wurde. (PM/BMELV)

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