So vielseitig die Märkte, so unterschiedlich die Entwicklungen: Das zeigen die Detailauswertungen in den folgenden Charts. Nicht nur die Krise, auch Preise und Verfügbarkeiten wirkten sich auf das Einkaufsverhalten aus. Es zeigt sich ein etwas nachgiebiger Buttermarkt, ein durch Preisrückgänge beschleunigter Schweinefleischabsatz und eine stark wachsende Frischgemüsenachfrage. Werfen Sie einen Blick auf die Details, die sich spannend wie noch nie präsentieren. Im laufenden Quartal ist hingegen nach den Hamsterkäufen 2020 ein Rückgang bei Obst- und Gemüse-Konserven zu beobachten. Trotz aller Unsicherheiten stehen die Zeichen auf Entspannung.
Ab-Hof-Vermarktung im Aufwind
Gewinner der Krise ist nicht nur der Lebensmittelhandel, sondern auch der Direktvertrieb beim Bauern. So stiegen die Ausgaben bei Ab-Hof-Läden um 30 Prozent im Vergleich zu 2019.
Während des ganzen Jahres profitierten Direktvermarkter von der Lust der Kunden nach frischen, regionalen Lebensmitteln, insbesondere in der wärmeren Jahreszeit. Der Ausflug aufs Land kombiniert mit dem Einkauf beim Bauern statt Urlaub und Kulinarik in fernen Ländern lagen im Trend.
Der Bio-Boom geht weiter
Schon kurz nach Durchbrechen der Schallmauer von zehn Prozent im Jahr 2020 steuert Bio nun bereits auf einen Anteil von über 11 Prozent aller Ausgaben zu.
Egal ob auf hohem Niveau wie bei Milch, Gemüse und Eiern oder auf niedrigem wie bei Fleisch und Wurst, Bioangebot und Nachfrage steigen stetig. Wie es scheint, ist die Wertschätzung der Konsumenten für Lebensmittelproduktion durch die Krise gestiegen. Ob sie auch eine neue Selbstverständlichkeit begründet und der Trend nach Rückkehr zur Normalität in dieser Dynamik anhält, bleibt abzuwarten.
RollAMA – Details zur Studie
Die RollAMA (rollierende Agrarmarktanalyse) wird in Zusammenarbeit mit GfK und KeyQUEST Marktforschung durchgeführt. Es handelt sich um ein Haushaltspanel, bei dem 2.800 österreichische Haushalte Aufzeichnungen über ihre Lebensmitteleinkäufe führen. Erfasst werden Fleisch und Geflügel, Wurst, Milch und Milchprodukte, Käse, Obst, Gemüse, Eier, Erdäpfel, Tiefkühlprodukte, Fertiggerichte, aber nicht Brot und Gebäck.
Die Einkaufsmengen und Ausgaben dieser repräsentativ ausgewählten Haushalte werden auf die Gesamtzahl der österreichischen Privathaushalte hochgerechnet und daraus diverse Kennzahlen berechnet. Die Daten geben somit Auskunft über die Einkäufe, die für den Haushalt getätigt werden. Nicht enthalten sind Individualeinkäufe sowie der Außer-Haus-Konsum.