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In Brüssel vorgestellt: Reform der EU-Tiertransport-Vorschriften

Die Europäische Union steht vor einer bedeutenden Reform ihrer Tiertransportvorschriften, die im Rahmen des europäischen Green Deals angestoßen wurde. Diese Neuerungen zielen darauf ab, das Wohlbefinden von über 1,6 Milliarden Tieren zu verbessern, die jährlich innerhalb und über die Grenzen der EU transportiert werden.

Die Europäische Union hat kürzlich ihre Pläne zur Überarbeitung der Vorschriften für Tiertransporte vorgestellt. Diese Reform, ein wesentlicher Bestandteil der Agenda für nachhaltige Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung im Rahmen des europäischen Green Deals, zielt darauf ab, das Wohlergehen von über 1,6 Milliarden Tieren zu verbessern, die jährlich innerhalb der EU und über ihre Grenzen hinaus transportiert werden. Während diese Initiative von vielen als ein Fortschritt im Tierschutz begrüßt wird, gibt es auch Bedenken bezüglich ihrer Praktikabilität und möglichen diskriminierenden Auswirkungen auf einige EU-Mitgliedstaaten.

Schlüsselbereiche der Reformvorschläge

Die Reform umfasst mehrere wichtige Änderungen:

  1. Verkürzung der Beförderungszeiten: Die Vorschläge beinhalten kürzere Transportzeiten für Tiere sowie verpflichtende Ruhe-, Fütterungs- und Tränkpausen bei langen Transporten.
  2. Spezifische Vorschriften für verschiedene Tierarten: Besondere Vorschriften für Schlachttiere, nicht abgesetzte Kälber und trächtige Tiere sollen eingeführt werden.
  3. Anpassungen an extreme Temperaturen: Bei Temperaturen über 30 °C dürfen Transporte nur nachts erfolgen, und es gibt besondere Regelungen für Transporte bei Temperaturen unter 0 °C.
  4. Verschärfte Ausfuhrregelungen und digitale Überwachung: Die Ausfuhr lebender Tiere aus der EU wird strengeren Kontrollen unterliegen, und digitale Instrumente wie Echtzeit-Ortung von Fahrzeugen werden eingesetzt, um die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten.

Copa-Cogeca: Kritik und Bedenken

Trotz der positiven Absichten der Reform äußern Copa-Cogeca, eine Vertretung von Landwirten und Agrargenossenschaften in der EU, Bedenken hinsichtlich der Umsetzbarkeit der Vorschläge. Die Hauptkritikpunkte sind:

  • Mindestalter für den Transport von Jungtieren: Die Anhebung des Mindestalters könnte für viele Betriebe finanzielle und logistische Herausforderungen bedeuten.
  • Begrenzung der Fahrtzeiten: Die Verringerung der maximalen Fahrtzeit zur Schlachtung könnte den Zugang zu Schlachthöfen in einigen Mitgliedstaaten erheblich einschränken.
  • Raumbedarf und Mindesthöhe: Die neuen Vorschriften könnten die Anzahl der Tiere, die pro Lkw transportiert werden können, reduzieren und dadurch zu mehr Verkehr und höheren CO2-Emissionen führen.

Forderungen für eine ausgewogene Reform

Copa-Cogeca appelliert an das EU-Parlament und den Rat, die vorgeschlagenen Maßnahmen sorgfältig zu prüfen und anzupassen, um sicherzustellen, dass sie praktikabel, nicht diskriminierend und wissenschaftlich fundiert sind. Es wird betont, dass eine ausgewogene Reform notwendig ist, die sowohl dem Tierschutz als auch den praktischen Realitäten der Landwirtschaft gerecht wird.

Diese Reform der EU-Tiertransportvorschriften ist ein weiterer Schritt in Richtung eines nachhaltigeren und ethischeren Umgangs mit Tieren in der Landwirtschaft. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie die endgültigen Regelungen aussehen werden und inwieweit sie die verschiedenen Interessen und Bedenken berücksichtigen können.

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