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Moosbrugger & Wagner: Bio braucht marktorientierte Weiterentwicklung

Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ)-Präsident Josef Moosbrugger und LKÖ-Bioausschussvorsitzende Andrea Wagner erläutern anlässlich des heutigen EU-Bio-Tags die Kernanliegen für eine erfolgreiche Zukunft des heimischen Biolandbaus.

Der Absatz biologischer Produkte hat sich in Österreich auf hohem Niveau eingependelt. Heimische Bioprodukte haben sichtlich eine verlässliche, begeisterte Kundschaft, auch wenn sich in manchen Bereichen infolge zahlreicher Krisen und Verunsicherung leichte Abweichungen zeigen.

„Wir wollen die Konsumentinnen und Konsumenten dazu aufrufen, regionaler Spitzenqualität weiterhin die Treue zu halten und sich – bei allen Herausforderungen – auch etwas Gutes zu gönnen. Weiterhin auf Biolebensmittel und regionale Produktion zu setzen, dient nicht nur dem Genuss, sondern auch der eigenen Versorgungssicherheit“, betont Moosbrugger.

„Für eine gute Zukunft der Biobäuerinnen und Biobauern ist die erfolgreiche Vermarktung ihrer Produkte in entsprechender Menge zu angemessenen Preisen unverzichtbar. Die EU-Vorgabe von europaweit 25% Biofläche im Rahmen des ‚Green Deals’ sehen wir daher kritisch. Der Biosektor braucht keine willkürlich festgesetzte, sondern eine marktorientierte Weiterentwicklung. Den Biobäuerinnen und Bauern ist mit hohen Flächenanteilen nicht geholfen. Sie brauchen Preise, von denen sie auch leben können“, hebt der LKÖ-Präsident hervor. „In Österreich werden heute schon 26% der agrarischen Nutzfläche biologisch bewirtschaftet. Damit liegen wir EU-weit an der Spitze und sind somit ‚Europameister‘.“

Rot-weiß-rote Bio-Erfolgsgeschichte mit Aktionsplan weiterführen

„Nach österreichischem Vorbild ist im Mai ein EU-Bio-Aktionsplan vom EU-Parlament beschlossen worden. Dieser Plan, der darauf abzielt, nicht nur den Anbau, sondern die gesamte Wertschöpfungskette und Nachhaltigkeit zu stärken, muss nun auch in Österreich für die Zeit ab 2023 umgesetzt werden. Wer den Biosektor stärken will, sollte primär die Absatzseite forcieren“, unterstreicht Wagner.

„Bio ist in Österreich seit langem eine Erfolgsgeschichte und passt bestens zu unserer kleinstrukturierten Landwirtschaft. Es gilt, diesen Erfolgsweg praxis- und marktorientiert weiterzuverfolgen – voller Engagement und trotzdem mit Realitätssinn“, so Wagner.

Praxisferne GAP-Wünsche abgewehrt, zukunftsweisender Mix erreicht

„Bei den Verhandlungen zur nationalen Umsetzung der Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2023 konnten wesentliche Verbesserungen erreicht und ein zukunftsweisender und ausgewogener Maßnahmenmix erreicht werden“, betont Moosbrugger, der begrüßt, dass bereits eine Genehmigung des EU-GAP-Strategieplans und damit Planungssicherheit auch für die Biobäuerinnen und Biobauern erzielt werden konnten.

Wagner ergänzt: „Ein zentrales Element für biologisch wirtschaftende Betriebe stellt das Agrarumweltprogramm ÖPUL dar, welches mit zusätzlichen 100 Mio. Euro pro Jahr deutlich aufgewertet wurde. Von besonderer Bedeutung für die Biobetriebe sind dabei neue Zuschläge, beispielsweise für längere Weidehaltungsperioden, die Ausweitung der Tierwohl-Stallhaltung auf Kälber und weibliche Rinder, die Abgeltung der Anlage von ausgewählten Ackerkulturen sowie die Abgeltung der Anlage zusätzlicher Biodiversitätsflächen. Zusätzlich werden Biobetriebe in der Investitionsförderung mit einem eigenen Zuschlag von plus 5% berücksichtigt und unterstützt.“

Die LKÖ-Bioausschussvorsitzende lädt die Biobäuerinnen und Biobauern ein, sich in ihrer Landwirtschaftskammer eingehend über alle Möglichkeiten beraten zu lassen, um optimale Abgeltungsmaßnahmen zu erreichen.

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