Die teuerung der Rohstoffe tragen derzeit allein die Bauernfamilien. Besonders Schweine-, Milch- und Geflügelbauern kämpfen derzeit um jeden Cent. Um die starke Preisveränderung am Rohstoffmarkt stemmen zu können, benötigt es die Bereitschaft großer Handdelsketten, die gestiegenen Produktionskosten mitzutragen. Bauernbund-Präsident Georg Strasser fordert Verarbeiter und Handelsketten auf, einen Teil der Kosten zu übernehmen.
Black Friday bei explodierenden Kosten völlig vermessen
Nach Strasser ist das Paradoxe an dieser Situation, dass es rund um den ‘Black Friday’ Extrem-Aktionen bei Fleisch gab, wie beispielsweise 1 kg Hendl aus Österreich um 1,99 Euro. Ohne Rücksicht auf die Mehrkosten der Bäuerinnen und Bauern zu nehmen, wurde geschleudert, was das Zeug hält. Dieser Ausverkauf der Landwirtschaft erfordert ein Umdenken in der Lebensmittelbranche.
Wer zahlt das, was sich der Konsument erspart?
„Auf der Absatzseite erleben wir Extrem-Aktionen und den üblichen Preiskampf mit den Handelsketten. Die Preis-Kosten-Schere klafft massiv auseinander. Langfristig zahlen das, was sich die Konsumenten im Regal ersparen, die Bauernfamilien, die Tiere und die Umwelt.
Unsere kleinstrukturierten Familienbetriebe kämpfen mit stagnierenden Einkommen, gleichzeitig werden höhere Anforderungen nach mehr Umweltschutz und Tierwohl gestellt. Das können wir aber nur mit einer aufwandsgerechten Preisgestaltung erreichen. Mehr Wertschätzung in Form von mehr Wertschöpfung ist dringend notwendig”, so Strasser.
“Ausgleich und Entlastung versprechen die CO2-Steuerrückvergütung und die Senkung der Versicherungsbeiträge. Trotzdem braucht es ein Entgegenkommen der Handelsketten. Am Ende sollen unsere Bauernfamilien von ihrem Einkommen leben können”, betont Strasser.