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30 Prozent tote Kälber nach Inlandstransporten: Neue Recherchen dokumentieren unglaubliches Elend in Österreich

Bürgerinitiative oekoreich veröffentlicht am Internationalen Tag gegen Tiertransporte neue Erkenntnisse von Top-Experte Alexander Rabitsch

Anlässlich des heutigen Internationalen Tages gegen Tiertransporte wird von vielen auf die Qualen der Tiere bei Transporten ins Ausland hingewiesen – zurecht, denn immer noch werden Millionen Tiere von EU-Ländern aus in Drittstaaten transportiert, obwohl dies nach Auffassung des Europäischen Gerichtshofs verboten ist. Doch auch innerhalb von Österreich gibt es unerträgliches Leid bei Tiertransporten, wie Recherchen des Tiertransporte-Experten und Veterinärmediziner Alexander Rabitsch nun dokumentieren. Hier geht es zum Interview mit dem Experten – es ist ein fast unglaublicher Blick hinter die Kulissen.

Tödlicher Tiertransport

Anhand realer innerösterreichischer Transporte wurden von ihm die inländischen Wege der Kälber nachgezeichnet – dabei zeigte sich, dass die höchstzulässigen Transportzeiten vielfach überschritten wurden. Zudem ist die Versorgung der Kälber bei den Fahrten nicht sichergestellt, was zu großem Leid führt. Bis zu 30 Prozent der Kälber, so Rabitsch, die diese Transporte in einem Alter erdulden mussten, in dem sie diese nachweislich nicht ertragen können, starben im Anschluss der von ihm untersuchten Fälle.

Für oekoreich hat Rabitsch zudem exemplarisch berechnet, wer von dem Handel mit den österreichischen Kälbern am Ende am meisten profitiert. Dabei zeigt sich, dass vor allem die Tier- und Lebensmittelhändler zu den großen Gewinnern der Ausbeutung der Kälber zählen. Die Bürgerinitiative oekoreich, Nachfolgerin des erfolgreichen Tierschutzvolksbegehrens, verlangt ein generelles Transportverbot vor der 6. Lebenswoche.

„Wir alle kennen die Bilder von den leidenden Kälbern im Ausland, doch kaum jemand erfährt vom unendlichen Elend in unserem eigenen Land. Hier werden die Augen verschlossen, weil das Geschäft mit den armen Jungtieren hochprofitabel ist. Tiere im Alter von 13 Tagen über viele Stunden zu transportieren ist absolutes Unrecht und es führt, das zeigen nicht zuletzt nun auch die hochaktuellen Recherchen von Alexander Rabitsch, nicht nur zu Leid, sondern auch oft zum Tod. Die Bundesregierung ist aufgefordert hier sofort zu handeln und ein Verbot zu erlassen. Vor der vollendeten 5. Lebenswoche sollten nach Ansicht von Experten überhaupt keine Transporte durchgeführt werden dürfen – das sollte die Richtgröße sein, nicht die wirtschaftliche Dimension“ so oekoreich-Bundeskoordinator Sebastian Bohrn Mena.

Tierschutzminister Mückstein wurde informiert

Die Bürgerinitiative oekoreich hat auch Tierschutzminister Wolfgang Mückstein über den nun dokumentierten Missstand informiert und daran erinnert, dass unter seinem Vorgänger Rudi Anschober angekündigt wurde, auch Tiertransporte ins Zentrum der Tierschutzpolitik zu stellen. Bislang wurden konkrete Fortschritte aber immer von den Profiteuren blockiert, der neue Minister ist gefordert diese Blockade zu überwinden.

Aussender: Ökoreich

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