„Wir starten den Prozess zur Weiterentwicklung des AMA-Gütesiegels. In enger Abstimmung mit den Branchen und mit den Bäuerinnen und Bauern wollen wir sicherstellen, dass künftig genug gentechnikfreies Soja aus nationaler und europäischer Produktion auch für Schweinfutter zur Verfügung steht“, stellte der ÖVP-Landwirtschaftssprecher und Bauernbund-Präsident Georg Strasser fest.
Nachdem sich die Bundesregierung im Regierungsprogramm dazu bekannt hat, heimische und europäische Eiweißquellen in der Fütterung zu forcieren, ist eine marktbasierte Entwicklung und eine sichere Versorgung mit Eiweißfuttermitteln im Zuge der Eiweißstrategie das Ziel. „Dazu sind begleitende Maßnahmen, insbesondere in der nationalen Ausgestaltung der künftigen Gemeinsamen Agrarpolitik, notwendig“, so Strasser.
„Es muss möglich sein, Transparenz hinsichtlich Wertschöpfung und Abgeltung der Mehrkosten für die GVO-freie Fütterung zu schaffen. Ergänzend dazu müssen Vermarktungsmaßnahmen zur Absatzsteigerung gentechnikfreier Produkte sowie zur vermehrten Abnahme dieser durch die öffentliche Beschaffung, die Gastronomie und den Handel sichergestellt werden“, unterstreicht Strasser das Vorhaben eines gemeinsamen Antrages.
Anfallende Mehrkosten müssen von allen Marktteilnehmern getragen werden
„Die Bäuerinnen und Bauern dürfen nicht auf den Mehrkosten sitzen bleiben. Sie sind jederzeit für Weiterentwicklungen bereit, sofern die dafür anfallenden Mehrkosten von den Marktteilnehmern getragen werden. Nur so sind die Mehrkosten in der Schweinefütterung für die Bäuerinnen und Bauern zu bewältigen. Dann können diese dem verstärkten Ruf nach mehr Tierwohl auch Rechnung tragen“, unterstreicht Strasser. Berechnungen zeigen, dass die Mehrkosten für europäisches Soja im langjährigen Durchschnitt bis zu zehn Euro pro Mastschwein betragen.
Aufgrund der aktuellen Lage auf den Märkten für agrarische Rohstoffe liegt die Preisdifferenz aktuell deutlich darüber. Der Aufschlag zum Erzeugerpreis muss auch in schwierigen Marktphasen die Mehrkosten abdecken können. Parallel zum Umstellungsprozess sollen bereits bestehende Zusatzmodule des AMA-Gütesiegels GVO-frei und Tierwohl-Programme verstärkt durch die AMA-Marketing GmbH beworben werden. Zudem sollen die Basisanforderungen an die Tierhaltung im AMA-Gütesiegel an die Tierwohl-Anforderungen – den Wünschen der Konsumenten entsprechend – weiterentwickelt werden.
Aussender: ÖVP