Orban macht wieder Schlagzeilen: Knapp drei Monate vor der Parlamentswahl hat der ungarische Regierungschef angekündigt, eine Deckelung der Preise für sechs Grundnahrungsmittel verabschieden zu wollen. „Wir haben beschlossen, in die Preise von sechs Produkten einzugreifen: Kristallzucker, Weizenmehl, Sonnenblumenspeiseöl, Schweinekeulen, Hühnerbrust und teilentrahmte Kuhmilch“, sagte Orban gestern in einem auf Facebook veröffentlichten Video.
Die Preise für diese sechs Produkte sollten, so Orban, nun wieder auf den Stand von 15. Oktober 2021 sinken. Die Massnahmen treten mit Anfang Februar in Kraft.
Damit will er den allgemeinen Preisanstiegen und den ausufernden Energiepreisen entgegenhalten, so die offizielle Begründung. Die jährliche Inflation hatte in Ungarn letzten November mit 7,4 % den höchsten Stand seit vielen Jahren erreicht, so das Statistische Amt in Ungarn KSH (Elektronikus adatgyüjtés).
Tausende Facebook Kommentare
Der Handel – einer der größten Protagonisten am ungarischen Markt ist ein Tochterunternehmen von Spar Österreich – ist ist zurückhaltend und klarer Weise wenig begeistert. Aber auch das ungarische Volk jubelt nicht wirklich, wie die vielen Facebook-Kommentare zeigen, und sieht es als falschen Weg und als fahles Wahlzuckerl.
Bereits vor ein paar Wochen war Aufregung in der Branche, da Ungarn mit der vom Agrarministerium eingebrachten Gesetzesnovellierung, die Sondersteuer für den Einzelhandel ab 1. Februar auf 2,7 %, statt ursprünglich 2,5 Prozent, anheben will. Zudem sollen 48 Stunden vor dem MHD liegende Lebensmittel der staatlich geführten Non-Profit Organisation ÈMK zugeführt werden.