Starke Interessenvertretung für Österreichs Bäuerinnen und Bauern
Die Landwirtschaftskammer Niederösterreich präsentierte sich bei ihrer Vollversammlung in St. Pölten erneut als zentrale Stimme der heimischen Landwirtschaft. Präsident Johannes Schmuckenschlager unterstrich die Wichtigkeit einer klaren Positionierung in politisch und wirtschaftlich turbulenten Zeiten. „Unsere Aufgabe ist es, die Anliegen der bäuerlichen Familien auf allen Ebenen zu vertreten – von der Gemeinde bis zur Bundesregierung. Grund und Boden sind nicht verhandelbar“, so Schmuckenschlager.
Kammerwahl 2025: Mitbestimmung und Legitimation sichern
Am 9. März 2025 haben Niederösterreichs Landwirtinnen und Landwirte die Möglichkeit, ihre Vertretung durch die Landwirtschaftskammer zu wählen. Schmuckenschlager betonte die Bedeutung dieser Wahlen: „Die Kammerwahlen sind das Fundament unserer demokratischen Legitimation.“ Die Durchführung erfolgt vor Ort in den Gemeinden, was eine transparente und objektive Abwicklung garantiert.
Anpassungen der GAP: Praxisnahe Lösungen gefordert
Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU ist ein zentrales Thema für Österreichs Landwirtschaft. Mit einer geplanten Wertanpassung von 8 Prozent in der ländlichen Entwicklung 2025 ist Österreich Vorreiter. Doch Schmuckenschlager fordert mehr: „Wir brauchen kontinuierliche Verbesserungen statt ständig neuer Konzepte. Die EU muss auf Erfahrungen aufbauen und praxisnahe Anpassungen umsetzen.“
Mercosur-Abkommen: Gefahr für heimische Produzenten
Die Diskussion um das EU-Mercosur-Abkommen sorgt für Unsicherheit. Schmuckenschlager warnt: „Steigende Auflagen in der EU und eine Marktöffnung ohne vergleichbare Standards in Partnerländern gefährden unsere heimischen Produzentinnen und Produzenten.“ Eine klare Positionierung gegen unfaire Handelsbedingungen sei unverzichtbar.
Tierseuchen: Schnelle Maßnahmen und gezielte Unterstützung
Der Ausbruch von Tierseuchen wie der Vogelgrippe und Blauzungenkrankheit zeigt die Dringlichkeit schneller Informationssysteme. Das Veterinärinformationssystem (VIS) soll hierfür effizienter genutzt werden. Zudem fordert die Kammer finanzielle Unterstützung für betroffene Betriebe und Zuchtverbände, um wirtschaftliche Verluste abzufedern.
Klare Absage an neue Steuern
Mit einer Abgabenquote von 44 Prozent sieht die Landwirtschaftskammer keinen Raum für zusätzliche Vermögens- und Verkehrsteuern. Schmuckenschlager betonte, dass diese Maßnahmen vor allem landwirtschaftliche Betriebe gefährden würden, die bereits mit geringen Erträgen arbeiten. Die Besteuerung auf Basis von Ertragswerten müsse bestehen bleiben.