Menschen konsumieren ein Leben lang im Schnitt 4,8 Tonnen Fleisch. Durch den steigenden Wohlstand sind es jedoch vorwiegend Edelteile der Tiere wie Filets oder Brustfleisch, die auf den Tellern landen. Erst durch die „Nose to Tail“-Bewegung ist wieder ins Bewusstsein gerückt, dass Innereien und Gliedmaßen Abwechslung bieten und Grundlage für viele herzhafte Speisen sind.
Nose to Tail
Mit einer Kampagne über Infoscreens macht das forum ernährung heute (f.eh) gemeinsam mit dem Ökosozialen Forum, den Bäuerinnen Österreich, dem Forschungsinstitut für biologischen Landbau, der Hochschule für Agar- und Umweltpädagogik und dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft darauf aufmerksam, alle Teile „von der Schnauze bis zum Schwanz“ zu verwerten.
Das Motto lautet: „Nichts verschwenden! Heute wie damals.“ Auf ÖBB-Screens wollen das f.eh und die Kooperationspartner für Qualität statt Quantität beim Fleisch sensibilisieren, um zu mehr Tierwohl und einer umweltschonenden Produktion beizutragen.
Weniger aber besser
„Betrachtet man Umweltauswirkungen, Tierwohl und gesundheitliche Effekte beim Menschen, ist der Fleischkonsum momentan doppelt so hoch, als es allen drei Bereichen guttut. Aus ernährungsökologischer Perspektive sollten weniger tierische Lebensmittel konsumiert, dafür unter besseren – sprich tiergerechteren – Bedingungen produziert werden“, so Marlies Gruber, Geschäftsführerin des f.eh. Empfohlen wird daher, den Konsum von Fleisch und Wurstwaren auf 300 bis 600 g pro Woche zu beschränken. Denn Fleisch ist zwar eine wertvolle Quelle für Eiweiß, Vitamin B6 und B12 sowie Niacin, Zink und Eisen, für eine ausgewogene Ernährung ist es jedoch nicht zwingend erforderlich.
Das sowie das Tierwohl stehen im öffentlichen und medialen Diskurs zunehmend im Zentrum. „Höhere Tierwohlstandards mit geringeren Besatzdichten und großzügig dimensionierten Ställen wünschen sich wohl alle. Damit sich diese durchsetzen können, braucht es nicht nur ein gesamtgesellschaftliches Verständnis und das entsprechende Regelwerk, sondern auch die finanzielle Planungssicherheit für die Produzenten sowie mündige Konsumenten, die sich bewusst für die entsprechenden tierischen Produkte entscheiden“, betont Marlies Gruber.
Relevante Kompetenzen bereits im Schulalter lernen
Schulische oder außerschulische Ernährungsbildung kann dafür relevante Kompetenzen vermitteln. Dazu gehören das Wissen über die Herstellungsbedingungen, Zubereitungskenntnisse bei tierischen Lebensmitteln und fleischlosen Alternativen sowie das Reflektieren des eigenen Konsums.
Die Kampagne wird im Rahmen des Bildungsclusters Dialog mit der Gesellschaft mit Unterstützung von Bund, Ländern und Europäischer Union durchgeführt. Eine Woche lang werden dazu Screens in öffentlichen Verkehrsmitteln bespielt.
Neue Youtube Serie
Die Videos können auf dem Youtube-Kanal des f.eh angesehen werden.
Auf der Website ist zudem eine Schwerpunkt-Rubrik zum Thema Fleisch eingerichtet.