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Erzeugerpreise 2022 um 19,4 % über Vorjahr

Im Jahresdurchschnitt lag der Erzeugerpreisindex für den Produzierenden Bereich (EPI 2021) laut Statistik Austria um 19,4 % über dem Stand des Vorjahres. Im Jahr 2021 hatte die Jahresdurchschnittsrate +7,9 % betragen. Besonders in den ersten drei Quartalen 2022 legten die Erzeugerpreise gegenüber dem Vorjahreszeitraum kräftig zu (1. Quartal 2022: +19,4 %, 2. Quartal 2022: +21,1 %, 3. Quartal 2022: +21,4 %), im 4. Quartal 2022 (+15,7 %) hat die Preisdynamik jedoch an Schwung verloren.

„Kräftig gestiegene Energiepreise haben im Jahr 2022 die Erzeugerpreise in die Höhe getrieben. Im Vergleich zum Jahr davor haben die österreichischen Hersteller ihre Preise um 19,4 % angehoben. Am aktuellen Rand sehen wir allerdings ein Abflachen der Preisdynamik: Im Dezember 2022 lag der Anstieg der Erzeugerpreise den dritten Monat in Folge unter dem des Vormonats“, so Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas.

Jahresteuerung erreichte mit 19,4 % Höchststand seit Beginn der Aufzeichnungen

Für die steigende Indexentwicklung im Jahr 2022 (+19,4 %) waren hauptsächlich die starken Preisanstiege im Bereich Energie (+49,1 %) verantwortlich. Im Vorjahr 2021 wurde für Energie noch ein durchschnittlicher Preisanstieg um 16,6 % beobachtet. Speziell die Teuerungen bei industriell erzeugten Gasen, Dienstleistungen der Gasversorgung (+51,4 %), elektrischem Strom und Dienstleistungen der Elektrizitätsversorgung (+49,2 %) sowie bei Mineralölerzeugnissen ließen den Index für Energie im Jahr 2022 ansteigen.

Auf den Index für Vorleistungsgüter (2022: +15,4 %, 2021: +9,7 %) wirkten sich im Jahr 2022 vor allem die Preiserhöhungen im Bereich Metallerzeugung und -bearbeitung (+27,9 %) aus. Am stärksten stiegen im Jahresvergleich die Preise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (+33,7 %), gefolgt von Nichteisenmetallen und Halbzeug daraus (+26,9 %). Im Bereich der chemischen Industrie zogen die Preise für chemische Grundstoffe, Düngemittel und Stickstoffverbindungen, Kunststoffe in Primärform und synthetischen Kautschuk in Primärform gegenüber dem Vorjahr um 37,2 % kräftig an. Signifikante Preissteigerungen gegenüber 2021 gab es bei den Vorleistungsgütern auch für Holz- und Zellstoff, Papier, Karton und Pappe (+35,4 %).

Die Preise für Investitionsgüter lagen 2022 im Schnitt um 4,1 % über dem Niveau des Vorjahres (2021: +1,2 %). Ein starkes Plus gegenüber 2021 verzeichneten die Preise für Stahl- und Leichtmetallbauerzeugnisse (+9,2 %) sowie für Maschinen für sonstige bestimmte Wirtschaftszweige (+6,3 %). Kraftwagen und Kraftwagenmotoren legten durchschnittlich um 2,2 % gegenüber 2021 zu.

Konsumgüter verzeichneten 2022 eine durchschnittliche Zuwachsrate von 6,6 % (2021: +1,4 %). Verantwortlich dafür waren in erster Linie Teuerungen für haltbar gemachtes Fleisch und Fleischerzeugnisse (+12,4 %), Milch und Milcherzeugnisse (+18,3 %) sowie für Möbel (+7,4 %). Back- und Teigwaren verteuerten sich zu 2021 durchschnittlich um 11,0 %.

Erzeugerpreise erhöhten sich im Dezember 2022 um 13,3 % gegenüber Vorjahresmonat

In Dezember 2022 lag der Erzeugerpreisindex für den Produzierenden Bereich (EPI 2021) bei 123,0 Punkten (2021=100), um 13,3 % höher als vor einem Jahr. Im November und Oktober 2022 hatte die Jahresveränderungsrate +15,4 % bzw. +18,5 % betragen. Damit verlangsamte sich der Preisanstieg im Dezember 2022 zum dritten Mal in Folge.

Der Indexanstieg im Dezember 2022 (+13,3 %) war vorwiegend auf gestiegene Preise im Bereich Energie (+33,2%) zurückzuführen. In den Monaten November und Oktober 2022 wurden noch Preissteigerungen um +39,7 % bzw. +48,8 % registriert. Damit ließ der Preisauftrieb im Bereich Energie im Dezember 2022 erneut nach. Ein Abflachen der Preisanstiege konnte auch für Vorleistungsgüter (Dezember 2022: +7,9 %, November 2022: +9,3 %, Oktober 2022: +11,6 %) beobachtet werden. Markante Teuerungen gab es im Dezember 2022 bei den Vorleistungsgütern für Holzund Zellstoff, Papier, Karton und Pappe (+21,1 %) sowie für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen (+13,8 %). Einen Anstieg um 7,6 % gegenüber dem Vorjahresmonat verzeichneten im Dezember 2022 die Preise für Konsumgüter. Investitionsgüter verteuerten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,4 %.

Indexrückgang um 0,3 % gegenüber November 2022

Der Indexrückgang um 0,3 % gegenüber dem Vormonat November 2022 resultierte überwiegend aus den Preisnachlässen in der Metallerzeugung und -bearbeitung (-1,7 %), der Energieversorgung (-0,4 %) sowie der Herstellung von chemischen Erzeugnissen (-2,4 %). Im Vergleich zum Vormonat stiegen hingegen die Preise in der Herstellung von Metallerzeugnissen (+1,0 %) sowie in der Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln (+0,6 %).

Weitere Informationen zum Erzeugerpreisindex finden Sie hier.

Erzeugerpreisindex für den Produzierenden Bereich1 (Gesamtindex)

Informationen zur Methodik, Definitionen:

Im Basisjahr einer Indexreihe wird die durchschnittliche Jahresmesszahl auf 100 normiert. Die Indexreihe wird mit dem Basisjahr bezeichnet, d. h. die durchschnittliche Messzahl des Index der Erzeugerpreise für den Produzierenden Bereich 2021 beträgt 100,0 im Jahr 2021. Die Indexwerte und Veränderungsraten für Wirtschaftszweige bzw. Gütergruppen mit weniger als drei auskunftsgebenden Meldern unterliegen der Geheimhaltung.

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