Die Konsumentinnen und Konsumenten zahlen in Österreich laut einer Studie der Europäischen Zentralbank vom April 2023 für Lebensmittel im Durchschnitt 14 Prozent mehr als in Deutschland. Der Hauptgrund liegt darin, dass Österreich die höchste Anzahl an Supermärkten pro 100.000 Einwohner in der ganzen Europäischen Union hat.
Im Vergleich zu Deutschland gibt es in Österreich 50 Prozent mehr Lebensmittelgeschäfte. So haben wir 2023 in Österreich 60 Lebensmittelgeschäfte pro 100.000 Einwohner, während es in Deutschland nur 40 sind (Quelle: OpenStreetMap, Mai 2023).
Der Erhalt und der Betrieb dieser Verkaufsflächen im Lebensmittelhandel sind gerade auch durch die Energiepreissteigerungen große Kostenfaktoren. Je mehr Märkte, je mehr Verkaufsfläche, desto teurer! Und diese Kosten zahlen am Ende auch die Konsumentinnen und Konsumenten. Zudem wurde Österreich durch die großzügigen Baugenehmigungen von Supermärkten samt großflächigen Parkplätzen in den letzten Jahren an den Ortsrändern massiv zubetoniert und die Landschaft somit unwiederbringlich verschandelt. Gleichzeitig führte diese Unordnung in der Raumordnung zum Aussterben der Ortskerne. „Es ist daher höchste Zeit, diese Verfehlungen in Österreichs Bodenpolitik zu korrigieren. Dies zum Wohle der Natur, zum Wohle unserer Konsumentinnen und Konsumenten und letztendlich auch zum Wohle unserer Bäuerinnen und Bauern, denn die bekommen vom Lebensmittelpreis trotz harter Arbeit den geringsten Anteil“, resümiert Dr. Kurt Weinberger, Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Hagelversicherung, anlässlich des bevorstehenden Lebensmittelgipfels.