Vion Food Group, führender internationaler Hersteller von Fleisch und pflanzlichen Alternativen mit Hauptsitz im niederländischen Boxtel, reagiert auf die aktuellen Herausforderungen in der Fleischindustrie mit einer strategischen Neuausrichtung. Dieser Schritt spiegelt die Entwicklungen in der gesamten Branche wider und zielt darauf ab, die Zukunftssicherung und Nachhaltigkeit des Unternehmens zu stärken.
Vion konfrontiert mit Herausforderungen
Der niederländische Schlachtkonzern Vion steht vor einer bedeutenden Umstrukturierung in Deutschland. Geplante Schließungen und Verkäufe markieren einen Wendepunkt für das Unternehmen und betreffen rund 750 Arbeitsplätze, so CEO Ronald Lotgerink.
Schließung in Emstek und Verkauf an Tönnies
Vion beabsichtigt, seinen Betrieb in Emstek, Niedersachsen, bis spätestens Ende März 2024 zu schließen. Zusätzlich sollen der Rinderschlachthof und der Vion-Convenience-Betrieb in Altenburg (Thüringen) sowie der Schinkenspezialist Ahlener Fleischhandel (NRW) an die Tönnies Unternehmensgruppe veräußert werden.
Verkauf des Perleberger Betriebs
Der Schweineverarbeitungsbetrieb in Perleberg soll an die Schlachterei Uhlen im westfälischen Lengerich verkauft werden. Die Transaktionen stehen unter dem Vorbehalt kartellrechtlicher Genehmigungen und bestimmter Vollzugsbedingungen, wobei rund 700 Mitarbeiter auf die Käuferseite übergehen sollen.
Strategische Neuausrichtung und Mitarbeiterunterstützung
Vion durchläuft eine strategische Neuausrichtung, um sich effizienter und flexibler für die Zukunft aufzustellen. Der Konzern wird die geschäftlichen Verbindungen bis zum endgültigen Abschluss aufrechterhalten und einen reibungslosen Übergang für alle Partner gewährleisten. Für die Mitarbeiter in Emstek sucht Vion nach Beschäftigungsalternativen und verhandelt mit dem Betriebsrat über einen Interessenausgleich und Sozialplan.
Engagement für Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit
Lotgerink betont, dass der Aufbau nachhaltiger Lieferketten weiterhin strategische Priorität hat. Die geplanten Schritte sollen Vion auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Organisation effizienter und flexibler gestalten.
Globale Konkurrenz und lokale Herausforderungen
Die Entscheidung von Vion ist eine Reaktion auf den starken internationalen Wettbewerb und die Herausforderungen durch die Afrikanische Schweinepest. Politische und regulatorische Herausforderungen im Agrarsektor, Inflation und verändertes Verbraucherverhalten haben ebenfalls zu rückläufigen Viehbeständen und hohen Viehpreisen beigetragen.
Umstrukturierung im deutschen Schweinesektor
Besonders der deutsche Schweinesektor durchläuft derzeit eine strategische Umstrukturierung, um Überkapazitäten zu reduzieren. Vion reagiert auf diese Veränderungen mit seiner Anpassung der Strategie auf den Hauptmärkten und dem aktuellen Maßnahmenpaket in Deutschland.