Am 29. Oktober 2024 wurde über die Huber Tirol GmbH, ein EU-zertifizierter Schlachthof und Fleischgroßhändler aus St. Johann in Tirol, das Insolvenzverfahren eröffnet. Das Unternehmen, das seit 1999 besteht, kann seinen finanziellen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen und hat ein Konkursverfahren am Landesgericht Innsbruck beantragt. Betroffen von der Insolvenz sind 39 Mitarbeiter und zahlreiche Gläubiger.
Hohe Schuldenlast von 7,4 Millionen Euro
Die Huber Tirol GmbH gibt an, Verbindlichkeiten in Höhe von 7,4 Millionen Euro zu haben. Die wirtschaftlich angespannte Situation in der österreichischen Fleischwirtschaft setzt viele Betriebe unter Druck – nun trifft es auch die Huber Tirol GmbH. Gesellschafter und Geschäftsführer Karl-Peter Huber sieht sich mit erheblichen finanziellen Herausforderungen konfrontiert.
Gläubigerversammlung im Dezember geplant
Als Insolvenzverwalter wurde der Kitzbüheler Anwalt Dr. Emilio Stock bestellt. Die Gläubiger haben bis zum 27. November 2024 Zeit, ihre Forderungen anzumelden. Am 11. Dezember 2024 findet die erste Gläubigerversammlung statt, die als Prüfungs- und Berichtstagsatzung dient. Hier wird geklärt, ob der Betrieb eventuell weitergeführt werden kann oder ob es zur endgültigen Schließung kommen wird.
Fortführung ungewiss: Entscheidung steht noch aus
Der Kreditschutzverband KSV1870, der das Verfahren begleitet, betont, dass bisher keine detaillierten Informationen über die Ursachen der Insolvenz vorliegen. Es bleibt abzuwarten, ob die Huber Tirol GmbH ihren Geschäftsbetrieb auf wirtschaftlich tragfähigen Grundlagen weiterführen kann. Die Entscheidung darüber wird in Zusammenarbeit mit der Insolvenzverwaltung und dem Gläubigerausschuss getroffen.
Forderungsanmeldung und Unterstützung für Gläubiger
Betroffene Gläubiger haben die Möglichkeit, ihre Forderungen gerichtlich anzumelden. Für kleinere Forderungen bis 3.000 Euro bietet der KSV1870 eine kostenlose Anmeldung an, abzüglich der Gerichtsgebühr von 25 Euro. Diese Unterstützung kann besonders für kleinere Zulieferer und Dienstleister hilfreich sein, die nun vom Insolvenzfall betroffen sind.
Ein weiterer Schlag für die Fleischwirtschaft in Österreich
Die Insolvenz der Huber Tirol GmbH ist symptomatisch für die derzeit schwierige Lage in der Fleischbranche. Steigende Betriebskosten, ein verändertes Konsumverhalten und zunehmende Marktregulierungen setzen Fleischbetriebe zunehmend unter Druck. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob der traditionsreiche Schlachthof eine Zukunft hat oder ob die Insolvenz das endgültige Aus bedeutet.
Die Insolvenz der Huber Tirol GmbH ist ein weiterer Hinweis auf die Herausforderungen, denen die Fleischbranche in Österreich gegenübersteht. Für Gläubiger und Mitarbeiter beginnt nun eine Zeit der Unsicherheit – die kommenden Wochen und die Entscheidungen des Insolvenzverwalters werden entscheidend für die Zukunft des Unternehmens sein.