Es war ein holpriger Start, erinnert sich Erich Mandl im „Sconarium” Bad Schönau an die ersten Versuche Landwirte und Gastronomen im Süden Niederösterreichs an einen Tisch zu bringen. „Wie Hund und Katz’“ habe man sich belauert, erinnerte man sich in der typischen Offenheit der Buckligen Welt. Von der ausschließlichen Suche nach den Filetstücken hätten die Bauern berichtet, die Gastronomen wieder wetterten gegen die Mostschenken der Direktvermarkter.
20 Jahre danach hat sich dieses Bild gewandelt: Wie selbstverständlich führt man auf den Speisekarten Ziegenkäse aus Lichtenegg oder „Eisgreissler“-Eis aus Krumbach an.
Fleischer seit 2008 im Verbund
92 Betriebe sind aktuell in dem regionalen Genuss-Verbund vertreten, „seit rund 15 Jahren sind unsere Betriebe auch gern gesehene Lieferanten von hochwertigen Produkten bei den großen Lebensmittelketten“, freute sich Obmann Martin Preineder bei der Feierstunde.
2008 kamen Fleischer, Bäcker, Konditoren sowie Bierbrauer dazu, „auch das war anfangs nicht unumstritten“. Ihre Produkte finden sich aber nunmehr genauso im „Bucklkorb“, einer Art „Best of …“ der regionalen Betriebe. Mittlerweile sei auch oft „Bucklige Welt drinnen, wo es gar nicht drauf steht” unterstreicht Fleisch-&-Co-Autor Roland Graf in seiner Festrede den erfolgreichen Weg zu einer Genussmarke. Wagyu-Züchter würden die Region für ihre Kälber genauso nutzen wie die Rinder für Wiens Fleischerei Hödl aus der Buckligen Welt kämen.
Kooperation ohne Förderungen
Sichtbarer Erfolg aus 20 Jahren und auch mit einem eigenen Abschnitt im Jubiläumsfilm geehrt, sind die Schau- und Erlebnisbetriebe, die Genussprodukte – vom Honig bis zum Käse erlebbar machen. Und es spricht für die Region, dass „Sooo gut schmeckt die Bucklige Welt“ ohne Leader-Förderung der EU ins nächste Jahrzehnt geht: Sponsoren glauben heute an die Kooperation der 92. Denn auch sie wissen, wie gut die Bucklige Welt schmeckt.
Autor: Roland Graf