Wenn die AMA in Person von Österreichs oberstem Fleischmarketing-Beauftragten Rudolf Stückler zur großen Schweinefleischverkostung lädt, dann gibt es für die heimischen Schweine- und Fleischexperten aus Landwirtschaft, Lebensmitteleinzelhandel und Fleischbranche kein Halten mehr. Zahlreich strömten die Schweinefleisch-Experten des Ortes herbei. Ort des Geschehens war der Weber Store Wien-Süd in Brunn am Gebirge.
Exquisites Teilnehmerfeld in fünf Kategorien
121 Kostproben, jeweils von der Karreerose, wurden vom Weber-Grillmeister und Fleisch-Diplomsommelier Patrick Bayer perfekt für die Verkostung zubereitet. Die 21 Karreerosen, 20 davon aus Österreich, eine vom Ibericoschwein aus Spanien, wurden in fünf Kategorien eingeteilt. Eine zwar nicht ganz einfache, aber doch zu bewältigende Ausgabe.
Auch das Bewertungssystem wurde simple angelegt: Die Höchstnote waren 5,0 Punkte, die schlechteste Note war 0,0 – anders als in der Schule auch: Es gab auch die Möglichkeit in 0,5-Punkteabständen zu bewerten.
Die Bewertungskriterien
Folgende fünf Kategorien hatte Organisator Rudolf Stückler eingeteilt. Jede der 21 Karreerosen musste nach den folgenden Kriterien bewertet werden: Aussehen roh – Geschmack und Aroma – Textur und Zartheit – Saftigkeit -Gesamteindruck
Kategorie 1: Karrerrosen vom AMA-Gütesiegel Schwein
In der ersten Kategorie ritterten „Steirerglück“ von Steirerfleisch, Oberösterreichisches AMA-Gütesiegel-Schwein von Großfurtner, Premium-Schwein vom Gut Streitdorf und Vulkanlandschwein vom Fleischhof Raabtal unter dem Thema „Karreerosen vom AMA-Gütesiegel-Schwein”.
Die Ergebnisse in dieser Kategorie
- 1. Platz: Vulkanlandschwein vom Fleischhof Raabtal: 3,89 Punkte.
- 2. Platz: Oberösterreichisches AMA-Gütesiegel-Schwein von Großfurtner: 3,54 Punkte.
- 3. Platz: „Steirerglück“ von Steirerfleisch: 3,44 Punkte.
- 4. Platz: Premium-Schwein vom Gut Streitdorf: 3,13 Punkte.
Kategorie 2: Karrerrosen vom Bio-Schwein
Zu „Karreerosen vom Bio-Schwein“ fanden sich folgenden Teilnehmer ein: „Labonca“ Bio-Sonnenschwein von Labonca, „Qualität Tirol“ Bio-Schwein von Anton Juffinger, „Sonnberg“ Bio-Schwein von Sonnberg-Biofleisch und „Ja Natürlich“ Bio- Schwein von REWE und Berger.
Die Ergebnisse in dieser Kategorie
- 1. Platz: „Labonca“ Bio-Sonnenschwein von Labonca: 4,11 Punkte.
- 2. Platz: „Qualität Tirol“ Bio-Schwein von Anton Juffinger: 3,45 Punkte.
- 3. Platz: „Ja Natürlich“ Bio-Schwein von REWE und Berger: 3,30 Punkte.
- 4.Platz: „Sonnberg“ Bio-Schwein von Sonnberg-Biofleisch: 3,29 Punkte.
Kategorie 3: Karrerrosen vom Duroc-Schwein
Hier durfte man Karreerosen vom Duroc-Schwein von folgenden Teilnehmern verkosten: „Vulkanland-Duroc“ von TANN-Graz und Fleischhof Raabtal, „Hofkultur-Duroc“ von Hütthaler, „Mühlenhof-Duroc“ von Steirerfleisch und „Natürlich aus Niederösterreich-Duroc“ von Gut Streitdorf und Wiesbauer.
Die Ergebnisse in dieser Kategorie
- 1. Platz: „Mühlenhof-Duroc“ von Steirerfleisch: 3,91 Punkte.
- 2. Platz: „Natürlich aus Niederösterreich-Duroc“ von Gut Streitdorf und Wiesbauer: 3,78 Punkte.
- 3. Platz: „Vulkanland-Duroc“ von TANN-Graz und Fleischhof Raabtal: 3,57 Punkte.
- 4. Platz: „Hofkultur-Duroc“ von Hütthaler: 3,07 Punkte.
Kategorie 4: Karrerrosen von Tierwohl- und No Name-Schweinen
Hier war das breite Themenfeld „Karreerosen von Tierwohl- und No-Name-Schweinen“ und folgende Teilnehmern schickten ihre Produkte ins Rennen: „Gustino Klimafit“ vom Verband landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV) und Großfurtner, „TANN schaut drauf“ von TANN St. Pölten, AT von Metro und Steierfleisch sowie „Fair zum Tier“ von VLV, Großfurtner und REWE.
Die Ergebnisse in dieser Kategorie
- 1. Platz ex aequo: „TANN schaut drauf“ von TANN St. Pölten und „Fair zum Tier“ von VLV: jeweils 3,71 Punkte.
- 3. Platz: „Gustino Klimafit“ vom VLV: 3,52 Punkte.
- 4. Platz: AT von Metro und Steierfleisch: 3,09 Punkte.
Kategorie 5: Karrerrosen von speziellen und sonstigen Schweinerassen
Und schließlich fanden sich zum Thema „Karreerosen von speziellen und sonstigen Schweinerassen“ folgenden Teilnehmer ein: Turopolje vom Juniperhof, Pannonisches Mangalitza von Wiesbauer Gourmet, Iberico von Wiesbauer Gourmet, „Ländle Alpschwein“ von TANN Dornbirn und „Dry aged Vulkanlandschwein“ vom Fleischhof Raabtal.
Die Ergebnisse in dieser Kategorie
- 1. Platz: Pannonisches Mangalitza von Wiesbauer Gourmet: 3,90 Punkte.
- 2. Platz ex aequo: „Dry aged Vulkanlandschwein“ vom Fleischhof Raabtal und Iberico von Wiesbauer Gourmet: 3,83 Punkte.
- 4. Platz: Turopolje vom Juniperhof: 3,74 Punkte.
- 5. Platz: „Ländle Alpschwein“ von TANN Dornbirn: 3,29 Punkte.
Die Ergebnisse in den Bewertungskriterien
Aussehen roh
- 1. Platz: „Labonca“ Bio-Sonnenschwein von Labonca
- 2. Platz: „Mühlenhof-Duroc“ von Steirerfleisch.
- 3. Platz: „Fair zum Tier“ von VLV
Geschmack & Aroma
- 1. Platz: „Labonca“ Bio-Sonnenschwein von Labonca
- 2. Platz: „Dry aged Vulkanlandschwein“ vom Fleischhof Raabtal
- 3. Platz: Turopolje vom Juniperhof
Textur & Zartheit
- 1. Platz: Pannonisches Mangalitza von Wiesbauer Gourmet
- 2. Platz: „Labonca“ Bio-Sonnenschwein von Labonca
- 3. Platz: Trupolje vom Juniperhof
Saftigkeit
- 1. Platz: „Labonca“ Bio-Sonnenschwein von Labonca
- 2. Platz: Pannonisches Mangalitza von Wiesbauer Gourmet
- 3. Platz: Turopolje vom Juniperhof
Das beste Schweinefleisch Österreichs
- 1. Platz: „Labonca“ Bio-Sonnenschwein von Labonca: 4,11 Punkte Jurykommentare: „Extremes intramuskuläres Fett, roh sehr schön, stark marmoriert, fest im Biss, Aroma top, Saftigkeit, leicht wässrig.“
- 2. Platz: „Mühlenhof-Duroc“ von Steirerfleisch: 3,91 Punkte Jurykommentare: „Sehr dunkle Farbe, etwas zu dicke Fettadern, saftig, guter Biss.“
- 3. Platz: Pannonisches Mangalitza von Wiesbauer Gourmet: 3,90 Punkte Jurykommentare: „Gut, aber kein Aha-Effekt, farbkraftig, marmoriert, wässrig, kein Geschmack, sehr dunkel, Blutfleck, aber gute Marmorierung, roh, rein im Geruch.“
Das andere Ende der Skala
Grundsätzlich fiel keine einzige Karreerose bei der Bewertung durch, der Punkteunterschied zwischen Sieger (4,11 Punkte) und Letztem (3,07 Punkte) lag bei lediglich 1,04 Punkten. Übrigens: die einzige Karreerose, die nicht aus Österreich stammt, jene vom Iberico von Wiesbauer Gourmet lag mit 3,83 Punkten auf dem geteilten 5. Platz.
Fazit: heimische Qualität überzeugt
Österreichs Schweinefleisch braucht sich in keiner Weise zu verstecken. Das Niveau der Verkostung ist als ausgesprochen hoch zu bewerten, die Vielfalt des heimischen Angebots mehr als überzeugend. Die Bemühungen der österreichischen Landwirtscha und der heimischen Fleischbranche, die besonders in den letzten Jahren sehr intensiv sind, haben sich bereits mehr als ausgezahlt: Schweinefleisch aus Österreich braucht international keinen Vergleich zu scheuen. Die rot-weiß-rote Schweineszene spielt in der obersten Liga mit, der eingeschlagene Weg führt in die richtige Richtung.
Autor: HaRo