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Tortelloni mit Pferdefleisch

In Nudeln des deutschen Herstellers Gusto GmbH – erhältlich bei Lidl Austria – wurden nicht deklarierte Pferdefleischanteile gefunden

Der Pferdefleischskandal streift nun auch Österreich. Laut einer Information der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) wurde im Produkt „Tortelloni Rindfleisch“ des deutschen Herstellers Gusto GmbH ein nicht deklarierter Anteil an Pferdefleisch gefunden. Das Produkt war in Österreich bei Lidl Austria GmbH erhältlich. Die Ware wurde nach ähnlichen Skandalen in Deutschland und Großbritannien im Rahmen einer Schwerpunktaktion untersucht. Lidl Österreich wurde informiert, die amtliche Lebensmittelaufsicht der Länder hat bereits die erforderlichen Maßnahmen gesetzt.

Um das Vertrauen der Verbraucher nach dem Betrug mit Pferdefleisch zu stärken, will die EU-Kommission Verarbeitungsprodukte aus Rindfleisch im März genauer unter die Lupe nehmen. Insgesamt sollen 2.500 Stichproben in allen Mitgliedstaaten für DNA-Analysen gezogen werden, kündigte EU-Verbraucherkommissar Tonio Borg bei einem Krisentreffen der Agrarminister an. Die Kosten von EUR 400,- pro Test werde zur Hälfte die EU übernehmen, die andere Hälfte wird von den jeweiligen Mitgliedsstaaten übernommen werden. Bis Mitte April sollen die Untersuchungsergebnisse vorliegen.

Neben den DNA-Tests sollen weitere Proben auf das bei Pferden vielfach eingesetzte entzündungshemmende Medikament Phenylbutazon getestet werden. Damit soll sichergestellt werden, dass von Pferdefleisch keine Risiken für die menschliche Gesundheit ausgehen.



Prof. Reinhard Kainz, Geschäftsführer der Bundesinnung der Lebensmittelgewerbe, betont im Zuge dessen, dass es sich in keinem Fall um in Österreich erzeugte Ware handelt. Es betrifft ausschließlich gekühlte bzw. tiefgekühlte Fertiggerichte, die nicht hierzulande hergestellt wurden. „Es ist wichtig, dass der Skandal der anderen nicht auf Österreich überschwappt“, so Kainz. Darüber hinaus sei es unverständlich, dass Organisationen wie u. a. Konsumentenschutzvereine diesen Skandal dafür nutzen, um im Zuge dessen Werbung für die Herkunftskennzeichnung zu machen. „Das geht am Thema völlig vorbei. Die Herkunftskennzeichnung gibt schließlich keine Auskunft über die Tierart oder die Fleischanteile“, betont Kainz. (Red./AGES/AIZ)

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