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Europäischer Schweinemarkt im Gleichgewicht

EU-Kommission rechnet heuer mit geringerer Produktion

Weitgehend stabile Notierungen prägen diese Woche den EU-Schlachtschweinemarkt. Quer durch die Mitgliedsländer wird allerdings von fehlender Dynamik im Fleischgeschäft berichtet. Die Flaute beim Export nach Drittstaaten, insbesondere Richtung Russland, lässt die Menge in den Gefrierlagern steigen, die Stimmung am Fleischmarkt allerdings sinken. In Deutschland hat sich die Diskussion über verseuchte Futtermittel vorerst wieder beruhigt, der mit Aflatoxin verseuchte Mais aus Serbien ist wieder aus den Schlagzeilen verschwunden. Dies trägt dazu bei, dass die deutsche Notierung ebenfalls unverändert bleibt.

Österreich: Heimmarkt läuft zufriedenstellend – Notierung stabil
In Österreich zeigen sich die Marktverhältnisse aktuell ebenfalls EU-konform. Trotz intensiver Berichterstattung in den Massenmedien über nicht deklariertes Pferdefleisch läuft der Inlandsmarkt zufriedenstellend. Heimisches Frischfleisch mit Herkunftsgarantie scheint momentan der Gewinner der medialen Diskussion zu sein. In Erwartung ausgeglichener Verhältnisse für diese Woche wurde mit den Abnehmern eine unveränderte Notierung vereinbart. Der Mastschweinepreis der Schweinebörse bleibt somit weiterhin bei EUR 1,66 je kg (Berechnungsbasis: EUR 1,56).

Weil das heimische Schweineangebot weiterhin nicht als drückend eingeschätzt wird, gehen die Experten hierzulande trotz aktuell hohem Sättigungsgrad am Fleischmarkt von unveränderten Verhältnissen aus.

EU-Schweineproduktion
Die EU-Kommission geht in ihrer diese Woche publizierten Kurzfrist- Marktprognose davon aus, dass die Schweinefleischproduktion in der Europäischen Union nach einem Rückgang im vergangenen Jahr auch heuer weiter sinken wird. Erwartet wird ein Rückgang 22,2 Mio. t und damit um 2%. Im Jahr 2014 dürfte sich die Erzeugung jedoch wieder erholen, für das Folgejahr wird ein Wachstum von 0,9% prognostiziert.

Aufgrund der geringeren Produktion rechnen die Brüsseler Experten damit, dass die Schweinefleischexporte der Union heuer um 14% auf geschätzte 1,88 Mio. t sinken werden. Im kommenden Jahr dürften sich die Ausfuhren wieder erholen und etwa einen Umfang von 2 Mio. t erreichen. Die Importe von Schweinefleisch werden voraussichtlich sowohl 2013 als auch 2014 mit rund 16.000 t auf einem niedrigen Niveau bleiben. Der Konsum von Schweinefleisch soll – dem etwas kleineren Angebot am Binnenmarkt folgend – in diesem Jahr um 0,8% auf 20,3 Mio. t sinken und 2014 wieder leicht zunehmen. Der Pro-Kopf-Konsum wird auf gut 40 kg geschätzt.

Globaler Importbedarf an Schweinefleisch weiterhin hoch
Die weltweit führenden Schweinefleisch-Importeure Russland, China, Japan und Südkorea importierten im Jahr 2012 mit zusammen 3,6 Mio. t dieselbe Menge wie im Jahr zuvor. Dem verminderten Einfuhrbedarf Südkoreas standen Zuwächse im Handel Chinas gegenüber, berichtet die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) in Bonn. Der volumenmäßig größte Abnehmer war mit einer Gesamtmenge von 1,2 Mio. t Russland. Auf Platz 2 pirschte sich China mengenmäßig dicht an Russland heran. Vom Umsatz her ist und bleibt Japan allerdings der größte wertbestimmende Markt, da von dort vorwiegend knochenlose und höherwertige Fleischteile aus dem Ausland geordert werden. (Red./AIZ)

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