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EU-Schweinemarkt: Notierungen tendieren uneinheitlich

Deutsche Großabnehmer bremsen Euphorie am Markt

Der europäische Schlachtschweinemarkt präsentiert sich zu Beginn der neuen Schlachtwoche uneinheitlich. Während die Preise in Mitteleuropa unter Druck stehen, verzeichnen südliche Länder höhere Notierungen. Vorbildcharakter im negativen Sinn hatte wieder einmal die deutsche Notierung: Nachdem einige große Schlachtunternehmen in der vergangenen Woche nach dem unerwartet hohen Preisanstieg von 13 Cent ab Mittwoch bereits niedrigere Hauspreise zahlten, wurde die Notierung am Freitag wieder um 5 Cent nach unten korrigiert, wie die Interessengemeinschaft der Schweinehalt er (ISN) mitteilt. Auch in den Niederlanden und in Belgien wurden sinkende Erlöse gemeldet.

Frankreich und Dänemark konnten hingegen den Preisanstieg der Vorwoche fortsetzen. Auch die spanische Schlachtschweinenotierung zog endlich wieder an. Die Spanier sind einerseits darüber enttäuscht, dass es offenbar kurzfristig keine Aufhebung des russischen Importstopps für Schweinefleisch aus der EU gibt. Auf der anderen Seite konkurrieren sie auf den asiatischen Märkten selbstbewusst mit den USA, die aufgrund der Ausbreitung der Durchfallerkrankung PEDV starke Bestandseinbrüche und – daraus resultierend – ein steigendes Preisniveau verzeichnen. Daraus ist ersichtlich, dass es nach der Schließung des russischen Marktes bereits zu ersten Verschiebungen bei den Warenströmen für europäisches Schweinefleisch gekommen ist.

Österreichische Notierung sinkt um 3 Cent
In Österreich sind heimische Schlachtschweine anhaltend gefragt. Auch das für diese Woche spürbar gestiegene Angebot entsprach der Bestellmenge seitens der Abnehmer. Aufgrund des zuletzt wieder gestiegenen (und von vielen Abnehmern heftig kritisierten) Preisabstandes zu Deutschland musste aber die heimische Mastschweinenotierung um 3 Cent nach unten gesetzt werden, sie liegt jetzt bei EUR 1,58 je kg (Berechnungsbasis: EUR 1,48).

Was die kurzfristige Markttendenz im Inland betrifft, so gehe man von zumindest stabilen Verhältnissen aus, betont Johann Schlederer von der Schweinebörse. „Das Angebot wird weiterhin knapp eingeschätzt und die in den USA zuletzt stark gestiegenen Notierungen machen das europäische Schweinefleisch trotz hartem Euro in Asien zunehmend wettbewerbsfähiger. Dies dürfte die Auswirkungen der vermutlich noch länger andauernden russischen Exportsperre wettmachen“, so der Experte. (Red/AIZ)

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