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Evenord behauptet sich trotz Herausforderungen: Bayerisches Großhandelsunternehmen mit positiven Impulsen

Großhandelsunternehmen Evenord steigert nach pandemiebedingter Schwächephase seine Umsätze erneut. Trotz Herausforderungen zeigt sich die Firma optimistisch und setzt auf weitere Optimierungen.

Das in Bayern ansässige Großhandelsunternehmen Evenord, das in der Fleischbranche eine bedeutende Rolle spielt, konnte nach einer pandemiebedingten Schwächephase seine Umsätze erneut steigern. Für das Geschäftsjahr 2023 meldete das Unternehmen einen Anstieg um 5,8 Prozent auf 59,88 Millionen Euro, nachdem bereits 2022 ein Wachstum von 17,7 Prozent verzeichnet worden war. Trotz dieser erfreulichen Umsatzentwicklung hatten die hohen Betriebskosten, insbesondere für Energie und Rohstoffe, weiterhin großen Einfluss auf das Unternehmen, was zu einem Fehlbetrag von 558.119 Euro führte.Der Vorstand von Evenord, Christian Tschulik, betonte während der 97. Generalversammlung, dass weitere Maßnahmen notwendig seien, um das Verhältnis von Aufwand und Ertrag zu verbessern. Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen konnte jedoch eine Dividende von 2,5 Prozent an die Mitglieder ausgeschüttet werden, was auf eine solide finanzielle Basis hinweist. Für 2024 rechnet das Unternehmen mit stabilen Umsätzen und einem nur leicht negativen Ergebnis, was auf eine vorsichtige, aber optimistische Prognose hinweist.

Marktentwicklung und Herausforderungen für die Evenord

Christian Auer vom Genossenschaftsverband Bayern präsentierte detaillierte Zahlen für das Jahr 2023: Die Bilanzsumme reduzierte sich um 2,6 Prozent auf 37 Millionen Euro, während das Eigenkapital um 6,3 Prozent auf 18,34 Millionen Euro sank. Mit einer Eigenkapitalquote von 49,6 Prozent sieht Auer das Unternehmen dennoch auf einer soliden Grundlage. Trotz gestiegener Materialkosten, die um 6,2 Prozent auf 46,87 Millionen Euro zulegten, konnte das Rohergebnis um 4,1 Prozent auf 12,99 Millionen Euro gesteigert werden. Dennoch sei die Ertragslage verbesserungsbedürftig, wobei jedoch positive Entwicklungen für die Zukunft erkennbar seien.

Wichtige Warengruppen im Fokus

Die größten Warengruppen des Unternehmens entwickelten sich 2023 wie folgt:

– Fleisch/Wurst: 29,82 Mio. Euro (Vorjahr: 27,72 Mio.)
– Lebensmittel: 6,66 Mio. Euro (Vorjahr: 6,38 Mio.)
– Verpackung: 4,39 Mio. Euro (Vorjahr: 4,85 Mio.)
– Därme: 4,15 Mio. Euro (Vorjahr: 4,03 Mio.)
– Frischeprodukte: 4,73 Mio. Euro (Vorjahr: 4,37 Mio.)
– Bedarf/Non-Food: 2,40 Mio. Euro (unverändert)

Das Unternehmen, das von Franken bis Thüringen aktiv ist und Standorte in Nürnberg, Ansbach, Erlangen, Weiden und Pößneck unterhält, beschäftigte 2023 durchschnittlich 149 Mitarbeiter, etwas mehr als im Vorjahr. Die Zahl der Genossenschaftsmitglieder sank leicht von 936 auf 914.

Globale Einflüsse und die Herausforderungen der Zukunft

Das Geschäftsjahr 2023 war stark geprägt von der hohen Inflationsrate und globalen Unsicherheiten, die sich auf die Warenversorgung und das Kundenverhalten auswirkten. Auch die Entwicklungen auf den Fleischmärkten sowie steigende Energiepreise und Personalmangel stellten das Unternehmen vor große Herausforderungen. Christian Tschulik betonte jedoch, dass die Evenord trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen ihre Marktposition behaupten konnte und daran arbeitet, interne Prozesse weiter zu optimieren und das Vertrauen bei ihren Hauptkunden, den Metzgereien, zu stärken.Ein besonders herausfordernder Aspekt ist der Rückgang der Abholquote in den Filialen, was die Kosten für die Belieferung in die Höhe treibt. Auch die Schließung kleiner landwirtschaftlicher Mastbetriebe wirkt sich negativ auf die Versorgungssicherheit und die Preisstabilität aus. Tschulik versicherte jedoch, dass die Evenord alles daran setzen werde, ihren Kunden auch in diesen Bereichen zur Seite zu stehen.

Erfolgreiche Hausmesse und Zukunftsaussichten

Besondere Anerkennung fand die Jubiläums-Hausmesse im April 2023, die anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Evenord stattfand. Mit über 80 Partnern und rund 1500 Besuchern war die Veranstaltung ein großer Erfolg. Tschulik bedankte sich bei allen Partnern und Mitarbeitern für ihre Unterstützung und ihr Engagement. Kritische Nachfragen zur Rentabilität der Evenord beantwortete Tschulik mit dem Hinweis auf die kontinuierliche Optimierung von Prozessen und Kalkulationen. Claus Steiner, Vorsitzender des Aufsichtsrats, betonte, dass das Unternehmen auf einem guten Weg sei, aber Zeit brauche, um alle Synergien des neuen Lager- und Verwaltungsgebäudes vollständig zu nutzen. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die Evenord wieder auf einem Erfolgskurs ist. Die Wiederwahl der Aufsichtsratsmitglieder Claus Steiner, Stefan Wolf und Christian Hammerbacher unterstreicht das Vertrauen in den aktuellen Kurs des Unternehmens, der darauf abzielt, die Herausforderungen der Zukunft zu meistern und die Versorgung der Metzgerkunden nachhaltig zu sichern.  Die diesjährige Haumesse ist in Nürnberg vom 12.-13-10.2024 geplant.

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