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Landwirtschaft & Umwelt

Eu-Bioaktionsplan mit 611 Stimmen angenommen 

Der EU-Bioaktionsplan wurde vorgestern Abend mit eine überwältigenden Mehrheit vom Plenum des Europäischen Parlaments (EP) angenommen. Insgesamt gibt es in Österreich 24.500 Biobetriebe, die bereits 26% der landwirtschaftlichen Nutzfläche bewirtschaften. EU-weit sind es bisher 8,5%. Der EU-Bioaktionsplan sieht vor, den Anteil europaweit zu steigern, gleichzeitig den Absatz durch eine enge Abstimmung der gesamten Wertschöpfungskette zu forcieren und die Nachhaltigkeit im Biosektor selbst abzusichern bzw. weiterzuentwickeln.

Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ)-Präsident Josef Moosbrugger und LKÖ-Bioausschuss-Vorsitzende Andrea Wagner gratulieren der EU-Parlamentarierin Simone Schmiedtbauer, der Chefverhandlerin des Vorhabens.

„ Ein so klares Votum in Zeiten enormer Kapriolen auf den Agrarmärkten stellt eine tolle Leistung dar. Der Inhalt der Pläne ist sehr im Sinne der europäischen und österreichischen Biobäuerinnen und Biobauern zu begrüßen“, betonen Landwirtschaftskammer Österreich (LKÖ)-Präsident Josef Moosbrugger und LKÖ-Bioausschuss-Vorsitzende Andrea Wagner.

Österreich als Bio-Vorreiter 

Der Bericht zum EU-Bioaktionsplan wurde mit 611 Stimmen angenommen, es gab nur 14 Gegenstimmen und fünf Enthaltungen. „Das zeigt, dass die Biolandwirtschaft in Europa eine breite politische Unterstützung hat und nahezu alle daran interessiert sind, dass die Branche für die Zukunft gut aufgestellt wird. Zentraler Inhalt des EP-Berichts ist die Verankerung eines Bio-Aktionsplans auf EU-Ebene, um die Gemeinsame Agrarpolitik entsprechend weiterentwickeln zu können“, unterstreicht Wagner, selbst Biobäuerin in Niederösterreich und LK NÖ-Vizepräsidentin.

„Österreich gilt in diesem Bereich als Vorreiter und hat seinen ersten Bio-Aktionsplan bereits im Jahr 2001 vorgelegt und seither ständig weiterentwickelt. Es ist absolut in unserem Sinne, dass Schmiedtbauer darauf aufbauend in Brüssel und Straßburg dazu beiträgt, den gesamten europäischen Biosektor voranzubringen. Wir als Landwirtschaftskammern werden sie dabei gerne auch weiterhin mit all unserem Wissen unterstützen“, so die LKÖ-Bioausschuss-Vorsitzende.

Machbarkeit, Umsetzbarkeit und Praktikabilität verankert

„Besonders wichtig ist, dass Schmiedtbauer in ihrem Bericht die Themen Machbarkeit, Umsetzbarkeit und somit Praktikabilität verankert hat. Europa ist strukturell und klimatisch so unterschiedlich geprägt, dass die europäische Gesetzgebung darauf Rücksicht nehmen muss“, betont Moosbrugger auch im Hinblick auf Österreichs Besonderheiten.

„Spezielle Bedeutung kommt in den nächsten Jahren auch den Verbrauchern und der Wirtschaft zu. Wenn – etwa im Rahmen des Green Deals – höhere Bioflächenanteile gefordert werden, muss auch für einen entsprechenden Absatz mit angemessenen Preisen gesorgt sein. Der EU-Bioaktionsplan muss daher die gesamte Wertschöpfungskette einbeziehen. Es sollte generell ein zentrales Bestreben der europäischen und österreichischen Gesellschaft und Politik sein, unsere multifunktional produzierende Qualitätslandwirtschaft im Sinne einer verlässlichen Versorgung abzusichern“, unterstreicht der LKÖ-Präsident.

Appell an Konsumenten: Zu regionaler Qualität bzw. Bio bekennen

Auch Wagner appelliert an die Verbraucher, Produkten aus biologischer und regionaler Herkunft weiterhin ihr Vertrauen zu schenken.

„Ein Einkauf heimischer Qualitäts- bzw. Bioprodukte ist der wichtigste Beitrag überhaupt“, so Wagner, die gemeinsam mit dem LKÖ-Präsidenten der steirischen EU-Parlamentarierin Schmiedtbauer für ihr enormes Engagement auf EU-Ebene im Sinne der heimischen Biobäuerinnen und Biobauern dankt und zu dem klaren Votum gratuliert.

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