Das Volksbegehren “Stoppt Lebendtier-Transportqual” wurde vom niederösterreichischen FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl gestartet. Die Forderungen des Volksbegehrens sind: Tiere sollen bei ihrem Transport zum Schlachthof nicht leiden müssen.
Das soll durch Gesetze in der Verfassung geregelt werden. Konkret soll Schlachtvieh nur noch vom Bauernhof bis zum nächstgelegenen Schlachthof transportiert werden dürfen. Das muss in ganz Europa gelten, fordern die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner.
Volksbegehren “Stoppt Lebendtier-Transportqual”
Bei der Anhörung im Gesundheitsausschuss gaben die meisten der eingeladenen Expertinnen und Experten den Forderungen des Volksbegehrens recht. Doch sie sagten auch: Es braucht nicht nur beim Transport von Schlachtvieh Verbesserungen. Die Tierärzte Alexander Rabitsch und Erik Schmid sagten: Bei Tiertransporten insgesamt gibt es zu wenig Kontrollen.
Alexander Rabitsch berichtete: In Österreich wird zwar häufiger als in anderen Ländern kontrolliert. Allerdings gibt es auch hier große Lücken. Denn in den meisten Bundesländern werden zum Beispiel nur die Papiere kontrolliert, ohne nach dem Befinden der Tiere zu schauen.
Beispiel: Transport von jungen Kälbern bis nach Spanien
Ann‐Kathrin Freude vom Verein gegen Tierfabriken (VGT) sprach über ein konkretes Beispiel, das für viel Kritik sorgte. Sie berichtete über den Transport von jungen Kälbern von Österreich nach Spanien. Zu diesem Zeitpunkt sind sie aber noch nicht entwöhnt. Sie sind also noch von Milch abhängig. Ann‐Kathrin Freude hat im Sommer den Weg dieser Kälber nachverfolgt. Sie hält diese Vorgehensweise für eine sinnlose Quälerei, die ihr sehr nahegeht.
Verbesserungen durch die jüngsten Gesetzesänderungen beim Tierschutz
Adolf Marksteiner von der Landwirtschaftskammer sagte: Die jüngsten Gesetzesänderungen rund um das Thema Tierschutz haben bereits Verbesserungen gebracht. Seither ist der Transport von Schlachtvieh und Mastvieh in Länder außerhalb von Europa verboten.
Über diese Gesetzesänderungen sprach auch Gesundheitsminister Johannes Rauch. Er ist unter anderem für Angelegenheiten rund um das Thema Tierschutz zuständig. Allerdings sagte Johannes Rauch auch: Die bisher gesetzten Schritte reichen nicht aus. Es braucht eine Regelung in ganz Europa.
In der Europäischen Union tut sich schon ein bisschen etwas in diese Richtung: Manche Mitgliedstaaten haben in der Vergangenheit bei Veränderungen im Tierschutz sehr gebremst. Doch jetzt verstehen sie langsam, dass man etwas tun muss.
Aufzeichnung des Hearings
Die ganze Aufzeichnung des Hearings finden Sie hier.