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Minus 49 Prozent: Geflügelhof reduziert die CO2-Belastung in der Eier-Produktion

„Carbon Footprint“ – der CO2-Fußabdruck von Eiern wird maßgeblich von den Futtermitteln für die Legehennen bestimmt. Das belegt jetzt eine aktuelle Studie des Forschungsinstituts für Biologischen Landbau Österreich (FiBL).

Legehennen-Betriebe können ihren CO2-Ausstoß massiv reduzieren, wenn sie auf regionales zertifiziertes Soja und andere heimische Leguminosen setzen –, das zeigt eine aktuelle Studie eindeutig. Im Jahr 2021 beauftragte Donau Soja das renommierte Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) Österreich, die Effekte bei Verwendung von Donau Soja/Europe Soya-zertifizierten Produkten in der CO2-Bilanz der Schalen-Eier des Geflügelhofs Teichweiden zu untersuchen. Die Primärdatenerhebung erfolgte September bis November 2021.

Anfang März wurden die Ergebnisse mit der deutschen Agrarministerin Susanna Karawanskij präsentiert. Im Vergleich zum deutschen Durchschnittsei führt der Teichweiden-Futtermix neben anderen Faktoren wie geringeren Stallemissionen zu einer beeindruckenden CO2-Reduktion um rund die Hälfte! „Nach dem Vorbild des Geflügelhofs Teichweiden können deutschlandweit circa 1,3 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr vermieden werden. Das entspricht den Emissionen der Gesamtbevölkerung von Jena“, so Susanne Fromwald, Senior Advisor des Vereins Donau Soja.

Minus 49% CO2-Ausstoß

2020 konsumierten Menschen in Europa durchschnittlich 237 Eier, 117 Kilogramm verschiedener Milchprodukte, 58 Kilo Schweinefleisch, Geflügel, Rindfleisch und anderes Fleisch sowie zwei Kilo Zuchtfisch. In einigen Fällen, wie bei Huhn und Lachs, ist die Menge an Sojafutter fast gleich der des produzierten Lebensmittels. 95 Gramm Soja werden benötigt, um 100 Gramm Zuchtlachs und 96 Gramm Soja für 100 Gramm Hühnerbrust zu produzieren. „Wir alle stehen vor der Herausforderung, unseren CO2-Fußabdruck massiv zu verkleinern“, sagt Annerose Blöttner, Geschäftsführerin des Geflügelhofs Teichweiden. „Es lag also nahe, dass wir den Fußabdruck für unsere Legehennenhaltung und Eierproduktion ermittelt haben wollten. Seit sieben Jahren setzen wir in unserem Legehennenfutter gentechnisch unverändertes Soja aus europäischem Anbau ein. Dafür sind wir oft von BerufskollegInnen belächelt worden, da europäisches Soja teurer als Überseesoja ist. Jetzt sind auch die VerbraucherInnen sensibilisiert und finden die Verwendung von europäischem Soja beispielhaft“, ist Blöttner überzeugt.

© Donau Soja

Österreich in der Vorreiterrolle.

Während in Österreich die Legehennen bereits weitestgehend mit Donau Soja gefüttert werden, besteht in Deutschland enormes Potenzial für die Verkleinerung des ökologischen Fußabdrucks. Von 3,5 Millionen Ton- nen Soja, die jährlich in Deutschland verbraucht werden, sind nur etwa ein Viertel garantiert entwaldungsfrei.

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