Mit großer Zustimmung begrüßt die ARGE Gentechnik-frei den am 23. Juni von der österreichischen Bundesregierung vorgestellten Aktionsplan „Nationale Beschaffung“. Neben einem breiten Maßnahmenbündel für klimafreundliche und nachhaltige Beschaffung durch die Öffentliche Hand wird im Aktionsplan auch die verpflichtende Gentechnik-freie Fütterung für tierische Lebensmittel festgeschrieben. Bei Milch, Milchprodukten, Eiern, Geflügelfleisch und allen verarbeiteten Produkten aus Geflügelfleisch gilt die Gentechnik-freie Fütterung ab sofort als verpflichtendes Qualitätskriterium. Bei Rinds-, Kalbs- und Schweinefleisch bzw. daraus verarbeiteten Produkten wurde ein ambitionierter Stufenplan festgelegt: Ab sofort müssen mindestens 5% des Produktvolumens aus Gentechnik-freier Fütterung stammen; ab 2023 sind mindestens 40% vorgesehen, und ab 2025 muss sämtliches Rinds-, Kalbs- und Schweinefleisch zu 100% aus Gentechnik-freier Fütterung stammen. Der Nachweis muss durch Vorlage einer entsprechenden Zertifizierung geführt werden. Die Auslobung mit dem Kontrollzeichen „Ohne Gentechnik hergestellt“ wird durch eine Zertifizierung von Kontrollstellen belegt und gilt damit formell als entsprechender Nachweis.
Verpflichtende Gentechnik-freie Produktion
„Die verpflichtende Gentechnik-freie Produktion in der öffentlichen Beschaffung ist ein starkes Signal für die österreichische Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion. Damit wird der europaweit führenden Rolle Österreichs bei Gentechnik-freien Lebensmitteln Rechnung getragen. Die Gentechnik-freie Produktion ist in vielen Produktionsbereichen zum wesentlichen Qualitätsstandard für österreichische Lebensmittel geworden – dies ist ganz im Sinne der österreichischen Konsumentinnen und Konsumenten und stellt auch im europäischen Exportmarkt ein immer stärker gefragtes Kriterium dar“, begrüßt Florian Faber, Geschäftsführer der ARGE Gentechnik-frei, den von Umweltministerin Leonore Gewessler, Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger, Justizministerin Alma Zadic und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck gemeinsam vorgestellten Aktionsplan „Nationale Beschaffung“.
„Seit mittlerweile 24 Jahren, seit dem bemerkenswerten Gentechnik-Volksbegehren im Frühjahr 1997, ist Österreich europäischer Vorreiter und Vorbild bei Gentechnik-freien Lebensmitteln. Die verpflichtende Verankerung dieses Qualitätsstandards für die Beschaffung durch die Öffentliche Hand ist ein wichtiger Schritt, um die enormen Bemühungen der heimischen Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion zur Gewährleistung dieser besonderen Qualität zu honorieren“, erklärt Florian Faber.
Aussender: ARGE Gentechnik-frei