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BIO-Sektor braucht offensiveren Bio-Aktionsplan um Green-Deal-Ziele zu schaffen!

In Österreich haben im Jahr 2022 1450 Bio-Betriebe ihre Bio-Zertifizierung gekündigt, während nur knapp 850 neue Betriebe hinzukamen. Gründe sind u.a. höhere Auflagen im Weidemanagement und geringere Preisunterschiede zwischen Bio und Konventionell.

“Im Jahr 2022 sind in Österreich 1450 landwirtschaftliche Bio-Betriebe aus der Bio-Bewirtschaftung ausgestiegen und haben ihren Kontrollvertrag bei ihrer Kontrollstelle gekündigt”, informiert Wolfgang Pirklhuber, Sprecher der Interessengemeinschaft der Bio-Kontrollstellen Österreichs (IG), dem Dachverband der österreichischen Bio-Kontrollstellen.

Der Ausstieg war in absoluten Zahlen mit 284 Betrieben in der Steiermark am Höchsten, gefolgt von Salzburg mit 247 Betrieben und Niederösterreich mit 236 Betrieben. Dem Ausstieg stehen natürlich auch Neu-Zugänge im Jahr 2022 und zum Jahresanfang 2023 gegenüber. Diese Neu-Zugänge machen in Summe knapp 850 Betriebe aus, womit ein absoluter Negativ-Saldo von 700 Betrieben mit Jahresbeginn 2023 vorliegt, erläutern die KontrollstellensprecherInnen.

Interessant sind auch die regionalen Unterschiede, so ist der negative Saldo mit minus 182 Betriebe in Salzburg am Höchsten und mit minus 5 in Vorarlberg am Niedrigsten. Deutlicher Rückgang bei den Betriebszahlen ist in den Bundesländern Salzburg, Steiermark, Tirol und Kärnten festzustellen, nur in Wien (+10) und Niederösterreich (+2) liegt ein schwach positives Ergebnis vor.

Die Gesamtzahl aller Biobetriebe in Österreich betrug mit Jahresende 2022 dann 26161 Betriebe. Von diesen Betrieben waren 584 Bio-ImkerInnen ohne Fläche. “Die Gesamtzahl der von der Kontrolle erfassten Betriebe ist damit um etwa 10 % höher als die geförderten Bio-Betriebe laut ÖPUL”, erläutert Pirklhuber.

Die Gründe für diese Ausstiegssituation in manchen Regionen sind noch genauer zu analysieren, aber umfassen mit Sicherheit nicht nur den natürlichen Abgang durch Pensionierungen und Hofaufgaben. Als Gründe werden von der IG zum Beispiel erhöhte Auflagen im Weidemanagment, verschärfte neue Dokumentations-Pflichten für Kleinbetriebe und relativ geringere Preisunterschiede zwischen BIO und Konventionell im Agrarsektor angeführt.

Angesichts der aktuellen Entwicklungen braucht es auf jeden Fall neue Impulse für den BIO-Sektor, um die Ziele des österreichischen Bio-Aktionsplans bis 2030 und damit auch diejenigen des europäischen Green-Deals für Österreich sicherzustellen, sind die Biokontrollstellen überzeugt.

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