600 Bio-Bergbäuerinnen und -bauern sind Teil der unabhängigen Erzeugergemeinschaft „Bioalpin“. Mit ihrer Marke BIO vom BERG hat die Kooperation eine echte Tiroler Erfolgsgeschichte geschrieben.
2002 wurde die heimische Bio-Marke erstmals in den Filialen von MPREIS mit damals acht Produkten lanciert. „Der Umsatz im ersten Jahr belief sich auf 130.000 Euro. In den folgenden 20 Jahren haben die Produkte unserer kleinstrukturierten Betriebe rund 130 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet“ führte Bioalpin-Obmann Simon Wolf anlässlich des Fest-Symposiums zum 20-jährigen Gründungsjubiläum in Hall aus.
Dabei dankte er insbesondere dem nunmehrigen Ehrenobmann Heinz Gstir für dessen Verdienste um den Aufbau der populären Marke.
Die großartige Entstehungsgeschichte von Bio am Berg hat Journalist Werner Kräutler in seinem Blog-Artikel ‚BIO vom BERG‘: pure Leidenschaft für Tirol‚BIO vom BERG‘: pure Leidenschaft für Tirol beschrieben!
BIO vom Berg – Wege in die Zukunft
Unter dem Motto „Wege in die Zukunft“ erörterten Vortragende und Diskutanten gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen. Zahlreiche VertreterInnen aus Landwirtschaft, Handel, Politik und Tourismus waren der Einladung gefolgt.
Die Keynote-Speaker skizzierten dabei anschaulich den gesellschaftlichen Wertewandel vor dem Hintergrund einer multiplen Krisenlandschaft. Christian Dürnberger, Philosoph und Universitäts-Dozent an der Veterinärmedizinischen Universität Wien, konstatierte, dass trotz einer gesellschaftlichen Entfremdung von der Landwirtschaft diese gerade in Tirol und Österreich außerordentlich hohes Ansehen genießt.
Der Ethiker zeichnete die gewandelten Ansprüche einer „satten“ Bevölkerung an die Standards der Mensch-Tier-Beziehung auf. Daraus resultiere die Notwendigkeit, das gelebte Werteverständnis der Bio-Landwirtschaft in einem fortlaufenden Dialog mit der Öffentlichkeit zu kommunizieren.
Bio und Umweltschutz
Der Designer und Marken-Berater Magnus Fischer plädierte für Mut zur Transparenz. Die realisierten Fortschritte der Branche in Richtung Kreislaufwirtschaft gelte es ebenso zu benennen wie etwaige noch bestehende Defizite in der CO₂-Bilanz. Für ihn führt kein Weg vorbei an einer vernunftbasierenden Gestaltung nachhaltig orientierter Konsum-Modelle.
Die regionale Biolandwirtschaft könne sich im Rahmen einer Regionalwert-Leistungsrechnung, welche die wahren Kosten für Umwelt- und Natur auspreist, im künftigen Wettbewerb um das klimaverträglichste Produkt deutlich abheben. Hannes Treichl veranschaulichte schließlich noch auf launige Weise kreative Wege, um „raus aus der grauen Mitte“ zu kommen.
In einer abschließenden Podiumsdiskussion, moderiert von Joachim Astl, ehemaliger Geschäftsführer von Bio Austria, zogen Bauernbund-Direktor Peter Raggl, Tirol-Werbung-Geschäftsführerin Karin Seiler, Alexander Jeschow, Leiter Einkauf Bio & Regionalität bei MPREIS, und Bioalpin-Obmann Simon Wolf ein vielschichtiges Fazit.
Zentraler Tenor: Regionalität und Bio-Berglandwirtschaft werden weiterhin ein entscheidendes Instrument bilden, um Tirol als Lebensraum gesamtheitlich resilient für die Problemfelder der kommenden 20 Jahre zu halten.
Weitere Informationen unter: www.biovomberg.at