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Österreichische Fleischwirtschaft für stärkere Überwachung der Produktströme

„Im Interesse der Konsumenten wie auch der Betriebe unterstützen die österreichischen Fleischverarbeiter jede Maßnahme, um die Sicherheit und die korrekte Kennzeichnung der Produkte zu gewährleisten.

So werden derzeit tausende DNA-Tests betreffend Rohstoffe und Fertigerzeugnisse sowohl von den Behörden als auch von Seiten der Betriebe direkt beauftragt durchgeführt. Trotz all dieser Bemühungen sind jedoch die österreichischen Verarbeiter nicht davor gefeit, Opfer eines Betruges zu werden, das heißt Rindfleisch zu bestellen und ohne Wissen Pferdefleisch zu erhalten“, betont die heimische Fleischwirtschaft in einer Aussendung. Daher werde gefordert, die internationalen Mengenströme für Fleisch in der Europäischen Union durch den Ausbau des amtlichen EDV-Systems TRACES (TRAde Control and Expert System), das seit 2003 besteht, stärker zu überwachen. Dadurch, dass das System von den amtlichen Tierärzten gespeist wird, ist eine unabhängige und fachkundige Überwachung der Mengenströme gewährleistet. TRACES ist für den Transport von Tieren und bestimmten Erzeugnissen tierischen Ursprungs innerhalb der EU und außerhalb der EU eingerichtet worden.


Menzl für strengere Strafen

„Wir sprechen uns klar für strenge Kontrollen aus, damit die heimischen Konsumenten davon überzeugt sein können, Produkte unserer Betriebe sind sicher. Unsere Betriebe setzen alles daran, ihren Beitrag zur vollen Aufklärung beizutragen und arbeiten Hand in Hand mit den Behörden und Prüfinstitutionen“, betont der Obmann der Fleischwarenindustrie, Helmut Schmerker. Bereits jetzt verfüge Österreich über eines der engmaschigsten Lebensmittel-Kontrollsysteme in Europa. Das bedeutet, dass Fleisch zu den bestgeprüftesten Lebensmitteln zählt, denn neben den amtlichen Kontrollen kommen Überprüfungen der Handelsketten sowie eigenbetriebliche Kontrollen hinzu.

In dieselbe Kerbe schlägt der Bundesinnungsmeister der Fleischer, Rudolf Menzl: „Wir haben größtes Interesse an korrekt arbeitenden Betrieben. Jene, die durch Falschdeklaration von Pferdefleisch Kollegen in Misskredit bringen, müssen nun rasch ausfindig gemacht werden“, meint dazu Deshalb sprechen wir uns auch für strengere Strafen aus, denn Etikettenschwindel hat in der Lebensmittelkennzeichnung nichts verloren. Einige schwarze Schafe bringen einen sorgsam und korrekt arbeitenden Wirtschaftszweig in Verruf, das können wir so nicht hinnehmen.“

Sowohl Schmerker als auch Menzl sprechen sich vor diesem Hintergrund aber auch deutlich dafür aus, die Wertigkeit von Lebensmitteln und insbesondere von Fleisch gerade durch die nun bekannten Anlassfälle wieder stärker in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu richten: „Qualitativ hochwertige und korrekt gekennzeichnete Lebensmittel sind sowohl im Interesse der Konsumenten als auch der Erzeuger. Der Wert von Lebensmittel bemisst sich aber nicht nur alleine am Preis. Der Preis, den Konsumenten bereit sind zu bezahlen, muss in der Wertschöpfungskette Raum für alle Beteiligten lassen“, so die beiden Branchensprecher. (Red./WKO)

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