Dennoch können sich die Schlachtschweinepreise in den meisten Mitgliedsländern auf dem derzeitigen Preisniveau behaupten. Es gibt zwar Probleme im Fleischhandel, das unterdurchschnittliche Angebot an Schlachtschweinen verhindert ein weiteres Absacken der Notierung.
Österreich: Notierung bleibt unverändert
Auch am Fleischmarkt beklagen die exportorientierten Großabnehmer das internationale Preisdruck-Szenario mit zunehmend unerklärbaren Erlösen quer durch das Fleischsortiment. Die Notwendigkeit, die vorhandenen Schlacht- und Zerlegekapazitäten auszulasten, sorgt jedoch dafür, dass auch diese Woche das frische Angebot vollständig abfließen kann. Der Mastschweine-Notierungspreis der Schweinebörse bleibt daher unverändert bei 1,52 Euro (Berechnungsbasis: 1,42 Euro) je kg.
In Spanien zeigen sinkende Schlachtgewichte, dass das Schweineangebot nicht zu reichlich ausfällt und zügig abgerufen wird. Dementsprechend sind die Preise hier stabil. In Frankreich konnte sogar ein leichtes Plus von 1 Cent verbucht werden. Stabile Notierungen werden auch in Deutschland und den Niederlanden gemeldet. In Belgien müssen die Erzeuger einen Rückgang von 4 Cent hinnehmen. Nachdem man sich in Dänemark lange gegen Preisrückgänge gewehrt hatte, scheint der Druck nun doch zu groß zu werden. Innerhalb von zwei Wochen wurde die Notierung um insgesamt 7 Cent gesenkt. Dennoch liegen die Dänen immer noch um etwa 6 Cent über dem deutschen Niveau.
Weitere Preisentwicklung in der EU hängt vor allem von Russland ab
“Wie es europaweit und auch in Österreich mit den Erzeugerpreisen weitergeht, hängt vor allem davon ab, wann Moskau den Importstopp für Schweinefleisch aus der EU aufhebt”, sagt Johann Schlederer von der Schweinebörse. In der vergangenen Woche gab es mehrere Treffen zwischen Vertretern Russlands und der EU. Sergej Dankwert, Leiter der russischen Veterinärbehörde, warf der EU vor, keine ausreichenden Maßnahmen gegen eine weitere Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) zu ergreifen. Beim jüngsten Treffen waren aber beide Seiten um eine sachliche Lösung bemüht. Für diese Woche wurden weitere Gespräche vereinbart.
Die EU drängt bekanntlich darauf, dass Russland ein neues Exportzertifikat akzeptiert. Dieses soll für alle EU-Länder außer Polen und Litauen gelten. Moskau hat jetzt immerhin eine Regionalisierung des Einfuhrverbots in Aussicht gestellt. “Je früher das gelingt, desto besser. Gibt es diesbezüglich nicht rasch positive Informationen, so steigt die Gefahr, dass auch der asiatische Markt skeptisch werden könnte”, warnt Schlederer. (Red./AIZ)