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Inflation auf 3,3 %: Strom, Fleisch und Kaffee als neue Preistreiber

Lebensmittel und Energie treiben die Inflation in Österreich wieder an. Besonders stark betroffen: Strom, Kaffee – und Fleisch. Was das für Konsumenten und Produzenten bedeutet.

Teuerung erreicht Höchststand seit Mai 2024

Die Inflation in Österreich liegt im Juni 2025 bei 3,3 % – dem höchsten Wert seit über einem Jahr. Das zeigen aktuelle Daten der Statistik Austria. Im Vergleich zum Vormonat stieg das Preisniveau um 0,5 %. Besonders betroffen sind jene Bereiche, die für viele Haushalte zu den Grundbedürfnissen zählen: Wohnen, Energie und Lebensmittel. Ohne Teuerungen bei Strom, Gastronomie und Lebensmitteln hätte die Inflationsrate nur 1,6 % betragen.

Strom bleibt teuer – staatliche Preisbremsen ausgelaufen

Als stärkster Preistreiber gilt Strom: +35,7 % im Jahresvergleich. Grund dafür ist unter anderem das Ende von Maßnahmen wie Strompreisbremse oder Netzkostenzuschuss. Gleichzeitig wurden Netzentgelte und Elektrizitätsabgabe erhöht. Gas (-9,1 %) und Heizöl (-9,3 %) wirken aktuell inflationsdämpfend – allerdings weniger stark als im Mai.

Fleischpreise steigen deutlich an

Erstmals seit Monaten wurde bei Nahrungsmitteln wieder ein überdurchschnittlicher Preisanstieg verzeichnet. Besonders betroffen: Fleisch mit einem Plus von 4,8 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch Milch, Käse, Eier (+5,2 %), Obst (+5,5 %) und Gemüse (+2,6 %) wurden teurer. Der morgendliche Kaffee ist mit +26,8 % nahezu ein Luxusgut geworden.

Ausgewählte Preisveränderungen bei Lebensmitteln (Juni 2025)

Produktgruppe Veränderung gegenüber Juni 2024
Strom +35,7 %
Kaffee +26,8 %
Fleisch +4,8 %
Milch, Käse, Eier +5,2 %
Obst +5,5 %
Gemüse +2,6 %
Brot und Getreideprodukte +2,2 %
Öle und Fette +1,5 %
Superbenzin −5,8 %
Gas −9,1 %

Gastronomie erhöht Preise – mit Folgen für Landwirte und Fleischereien

Restaurants und Hotels verzeichneten im Juni eine durchschnittliche Preissteigerung von 5,5 %. Das bleibt nicht ohne Folgen für die Lieferkette. Denn höhere Einkaufspreise bei Lebensmitteln treffen vor allem kleinere Betriebe im Fleischerhandwerk und Direktvermarkter. Wer auf regionale Ware setzt, steht vor der Herausforderung, Qualität bei steigenden Rohstoffpreisen leistbar zu halten.

Infografik für Fachpublikum und Konsumenten

Zur besseren Einordnung der aktuellen Preisentwicklung findest Du hier eine Infografik mit den wichtigsten Veränderungen in den Bereichen Lebensmittel und Energie – basierend auf den Daten der Statistik Austria:

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