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Schmuckenschlager: Stabilität und Planungssicherheit für Bauern ist Gebot der Stunde

Die Vollversammlung der Landwirtschaftskammer NÖ tagte am Montag, 13. Dezember, in St. Pölten. Im Mittelpunkt standen dabei unter anderem der GAP-Strategieplan, der bis zum Jahresende bei der EU-Kommission einzureichen ist, die rasche Umsetzung der ökosozialen Steuerreform 2022, Maßnahmen für mehr Tierwohl sowie die derzeitige hohe Volatilität der Märkte.

Bis Jahresende ist der GAP-Strategieplan mit den darin beschriebenen österreichischen Interventionen der GAP ab 2023 bei der EU-Kommission einzureichen. „Es geht darum, für Stabilität und Planungssicherheit zu sorgen und möglichst große Ausgewogenheit über alle Regionen, Sektoren und Produktionsausrichtungen zu schaffen. Im kommenden Jahr wird es unsere Hauptaufgabe sein, die Rahmenbedingungen weiterzuentwickeln und die Bäuerinnen und Bauern über die neuen Systeme und Modalitäten entsprechend zu informieren. Gleichzeitig geht es darum, den vielfältigen gesellschaftlichen Ansprüchen bestmöglich nachzukommen.“, erklärt Johannes Schmuckenschlager, Präsident der Landwirtschaftskammer NÖ.

 

Vollständige Abgeltung der Mehrkosten der ökosozialen Steuerreform

Die ökosoziale Steuerreform enthält für die Bäuerinnen und Bauern mehrere wichtige Elemente. Mit der Steuerrückvergütung für Agrardiesel werden den Landwirten ab 2022 Kosten, die durch die CO2-Bepreisung entstehen, abgegolten. „Wichtig dabei ist die in Aussicht gestellte unbefristete, vollständige Abgeltung der Mehrkosten der CO2-Bepreisung“, sagt Schmuckenschlager und fordert weiters: „Ebenso muss das Sonderinvestitionsprogramm für energieautarke Bauernhöfe rasch fixiert und einfach und praxisnah gestaltetet werden. Wir wollen in der Landwirtschaft möglichst viele energieautarke Bauernhöfe schaffen, die den Strom für den Eigenbedarf aus gebäude- und betriebsintegrierten Photovoltaik-Anlagen samt Speicheranlagen erzeugen.“

Ausbau im Bereich Tierwohl

Österreich gehört im internationalen Vergleich zu den Ländern mit der nachhaltigsten Landwirtschaft und ist auch im Bereich Tierwohl in vielen Bereichen Vorreiter. Es gilt, dieses hohe Qualitätsniveau weiter auszubauen, die Produktion von tierischen Lebensmitteln weiterzuentwickeln und gleichzeitig die Selbstversorgung in Österreich abzusichern. Den stetig steigenden Ansprüchen und neuen Erkenntnissen beim Thema Tierwohl steht dabei die notwendige langfristige Produktionssicherheit der Betriebe gegenüber. „Mehr Tierwohl bedarf einer gemeinsamen Kraftanstrengung aller Beteiligten, das ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Schließlich bilden Erzeugung, Verarbeitung, Handel und Konsument eine Wertschöpfungs- und Verbrauchskette, bei der jedenfalls die Absicherung der bäuerlichen Betriebe zu gewährleisten ist“, so Schmuckenschlager.

Preiserhöhung für Lebensmittel

Die Rohstoffpreise – national wie international – sind in letzter Zeit deutlich angestiegen. Das bedeutet auch Kostensteigerungen für die Land- und Forstwirtschaft. Erhöhte Kosten für Energie, Treibstoff, Futter oder Düngemittel bringen die Bäuerinnen und Bauern unter Druck. Dringend notwendig sind daher entsprechende Preisanpassungen für Lebensmittel. „Höhere Kosten bei gleichbleibenden Erzeugerpreisen führen zu einer immer größer werdenden Kostenschere. Steigen die Kosten für Rohstoffe, muss daher auch der Preis für die erzeugten Produkte daran angepasst werden. Ansonsten ist es den Bäuerinnen und Bauern nicht möglich, ihre Betriebe nachhaltig betriebswirtschaftlich zu führen“, erläutert Schmuckenschlager. Aktuell kämpfen etwa die Milchbäuerinnen und –bauern um eine Preiserhöhung für Milch und Milchprodukte. Die Molkereien sind in Vorleistung getreten und zahlen den Milchlieferanten seit 1. Dezember mehr. Nun muss auch der Handel Verantwortung übernehmen und den Preis für Milch und Milchprodukte erhöhen.

 

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