„Von Raumplanern und Wirtschaftskämmerern gehasst, von den Konsumenten und Händlern offenkundig doch nachgefragt“, resümiert die Beratungsfirma Standort+Markt, die zu den Gebieten eine Erhebung gemacht hat. In nur 15 Jahren hätten sich die “Big-Box-Gebiete” zu den neuen Nahversorgern entwickelt. Knapp 4.000 Shops mit einer Verkaufsfläche von 5,1 Mio. Quadratmetern befinden sich aktuell in Fachmarktzonen, vor 15 Jahren waren es erst 1.400 Shops auf 2,5 Mio. Quadratmetern.
Laut Standort+Markt geht der Trend hin zu kleineren Fachmarktgebieten in kleineren Bezirkshauptorten. Jetzt sind es nicht mehr Baumärkte und Möbelhäuser, die die Einkaufsgebiete dominieren, sondern Lebensmittel- und Drogeriehändler. Im Jahr 2000 lag der Flächenanteil des Kurzfristbedarfs noch bei 10 Prozent, mittlerweile sind es knapp 16 Prozent. Lebensmittel- und Drogeriehändler erlösen weitaus am meisten: Ihr Umsatzanteil beträgt 38,4 Prozent, gefolgt von Einrichtungshäusern (23,3 Prozent) und vom Bekleidungs- und Schuhhandel (10 Prozent). Auf Elektro- und Hausratsmärkte entfallen 5 Prozent, der Rest (23,3 Prozent) auf Sonstiges.
Am öftesten sind in Fachmarktgebieten der Lebensmitteldiskonter Hofer, der Bekleidungsdiskonter kik sowie die Drogeriekette dm anzutreffen. Am Ranking hat sich seit zehn Jahren nichts geändert. Nur die Zahl der Filialen ist rasant angestiegen: Nunmehr gibt es 186 Hofer-Standorte in Fachmarktgebieten, 2004/05 waren es erst 95. kik ist mit 145 (78) Geschäften vertreten, dm mit 142 (73). Weiters häufig anzutreffen sind der Analyse zufolge Billa, Takko Fashion, Pagro Diskont, Fressnapf, Deichmann, Bipa, Lidl und Charles Vögele.
Die Beratungsgesellschaft bezifferte den Umsatz der Fachmarktagglomerationen für 2014 mit 11,9 Mrd. Euro. Knapp 83 Prozent entfielen auf die teils wild gewachsenen, zusammengewürfelten Fachmarktgebiete, 17 Prozent auf einheitlich geplante Fachmarktzentren. Zusammen haben sie einen Marktanteil von 22,6 Prozent. Im Durchschnitt finden sich in einer Einkaufszone knapp 16 Geschäfte.