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Landwirtschaft & Umwelt

Gentechnik im Essen: Fast 250.000 Stimmen für Transparenz am Teller!

Europaweit sammeln mehr als 50 Organisationen, Umwelt- und Verbraucherschutzverbände, Saatguterhalter:innen und bäuerliche Organisationen Unterschriften für den Schutz der Kennzeichnung von Neuer Gentechnik in Lebensmitteln. Bei Neuer Gentechnik (NGT) handelt es sich um Methoden wie CRISPR/Cas (der so genannten „Gen-Schere“), bei denen die DNA von Pflanzen im Labor gezielt verändert wird.

Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 informiert mit der Initiative Pickerl drauf! die Menschen in Österreich.

“Knapp 250.000 Europäer:innen – und es werden täglich mehr – haben mit ihrer Unterschrift gezeigt, dass sie Transparenz am Teller verlangen! Sie wollen auch in Zukunft wissen, ob in ihrem Essen Gentechnik ist und sie wollen eine Risikoprüfung dieser Produkte”, erklärt Brigitte Reisenberger, Gentechniksprecherin von GLOBAL 2000.

“Die Österreicher:innen stärken mit ihrer Unterschrift Gesundheitsminister Rauch, Landwirtschaftsminister Totschnig und Umweltministerin Gewessler den Rücken, wenn sie sich bei der EU-Kommission für die strenge Regulierung und Kennzeichnungspflicht von Neuer Gentechnik in der Landwirtschaft einsetzen”, so Reisenberger weiter.

94% der Österreicher:innen für Kennzeichnung von Gentechnik

Seit 25 Jahren ist Österreich Vorreiter bei der gentechnikfreien und biologischen Landwirtschaft in Europa. Eine Umfrage vom Juli 2022 von Handelsverband und GLOBAL zeigt, dass 94% der österreichischen Verbraucher:innen für die Beibehaltung der Kennzeichnungspflicht von Neuer Gentechnik sind.

92% der Österreicher:innen fordern eine strenge Kontrolle von Lebensmitteln, Futtermittel und Saatgut aus NGT. 70% lehnen einfachere und schnellere Zulassungsverfahren ab.

Es steht viel auf dem Spiel

Die Europäische Kommission hat im ersten Halbjahr 2022 eine öffentliche Konsultation zum EU-Gentechnikrecht durchgeführt.

GLOBAL 2000 hat diesen irreführenden Fragebogen scharf kritisiert. Eine im Sommer von der Europäischen Kommission abgehaltene Expert:innen-Befragung hat erneut breite Kritik hervorgerufen und zu zahlreichen Nicht-Teilnahmen von NGOs geführt, weil in dem Fragebogen Fakten und Daten fehlten und die Befragung auf Spekulationen aufgebaut war.

“Diese irreführenden Befragungen lassen den Schluss zu, dass die EU-Kommission eine weitgehende Aufweichung der bewährten bestehenden Regeln für Gentechnik in Landwirtschaft und Lebensmitteln vorsieht und einer Deregulierung des EU-Gentechnikrechts den Weg bereitet”, stellt Brigitte Reisenberger von GLOBAL 2000 fest.

Die EU-Kommission wird den Bericht über die Folgenabschätzung bis Ende des Jahres fertigstellen. Für das zweite Quartal 2023 wurde von der Europäischen Kommission ein Gesetzesvorschlag für eine etwaige Deregulierung des EU-Gentechnikrechts angekündigt.

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