Die drastischen Teuerungen bei wichtigen Vorlestungen wie Strom, Gas, Treibstoff, Etiketten, Verpackung, Papier und Glas sowie die steigenden Lohnkosten betreffen auch nun die Konsument:innen. WKÖ Obmann Wohlmuth stellt klar: „Angesichts der drastischen Teuerungen der vergangenen Monate ist es unumgänglich, dass die Leistungen der Betriebe und die Qualität ihrer Produkte auch bezahlt werden.”
Massiver Kostenschub im Weinhandel
“Sehr lange wurden von vielen Betrieben im Weinhandel Preissteigerungen bei einzelnen Vorleistungen nicht weitergegeben. Angesichts des exorbitanten Anstiegs der Produktionskosten, mit dem die Betriebe momentan konfrontiert sind, kann es für einzelne Unternehmen unumgänglich sein, auch einen Teil der Kosten weiterzugeben”, zeigt sich Gerhard Wohlmuth, Obmann des Agrarhandels und Vorsitzender des Weinhandels in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) besorgt.
Steigende Produktionskosten auch bei Schlacht- und Zerlegebetrieben
Empfindliche Teuerungen bei Vorleistungen sowie Personalknappheit belasten auch die heimischen Schlacht- und Zerlegebetriebe. „Egal ob bei den Energiekosten, im Baubereich, bei Maschinen, beim Verpackungsmaterial oder bei Transportleistungen: die Branche kämpft mit historischen Teuerungsraten und akuter Personalknappheit“, unterstreicht Roland Ackermann, Vorsitzender des Ausschusses für Vieh- und Fleischhandel in der WKÖ. „Einzelne fleischverarbeitende Betriebe können durch die Marktsituation gezwungen sein, die massiven Teuerungen im Rahmen ihrer Preisgestaltung zu berücksichtigen. Betriebswirtschaftlich wäre dies sonst für viele Unternehmen nicht zu stemmen“, so Ackermann.
Hoher Anteil an Handarbeit treibt Personalkosten bei Obst und Gemüse
„Im Bereich Obst und Gemüse führt unter anderem der hohe Anteil an Handarbeit – von der Ernte über die Produktbearbeitung – in Verbindung mit gestiegenen Personalkosten zu einem massiven Kostenschub“, schlägt auch Dietmar Schweiggl, Vorsitzender des Obst- und Gemüsehandels in der WKÖ in dieselbe Kerbe. „Aber auch bei den Investitionen in Maschinen, wie beispielsweise Sortieranlagen, kämpfen wir aktuell mit drastischen Preissteigerungen. Bei bestimmten Verpackungsmaterialien belaufen sich die Teuerungen im Vergleich zum Vorjahr auf bis zu 30-40 Prozent“, so Schweiggl.
Getreidehandel mit historischen Preisausschlägen
Beim Getreide führen die Entwicklungen auf den globalen Märkten zu Rekordpreisen. „Die gestiegene Nachfrage nach Futtergetreide in China sowie mengenmäßig und qualitativ schwach ausgefallene Weizenernten in den USA und Kanada sowie Qualitätsprobleme in Frankreich und Deutschland treiben die Preise von Getreide und Ölsaaten immer weiter nach oben. Auch die Preise für Brot- und Futtergetreide an der Börse für landwirtschaftliche Produkte in Wien liegen mittlerweile mehr als 70 Prozent über dem Vorjahresniveau“, berichtet Peter Gartner, Vorsitzender des Getreidehandels in der WKÖ. Zudem wirken sich auch die hohen Energie- und Transportkosten als Preistreiber im Getreidehandel aus und verteuern die Kosten für die Betriebsmittel in der Landwirtschaft empfindlich, so Gartner.
Aussender: WKÖ