Einen dringenden Appell für Verbesserungen für mehr Tierwohl richtete SPÖ-Vorsitzende Drin Pamela Rendi-Wagner heute gemeinsam mit dem SPÖ-Tierschutzsprecher Dietmar Keck an die türkis-grüne Bundesregierung. Anlass ist der parlamentarische Gesundheitsausschuss, wo am Donnerstagnachmittag der Tierschutz das zentrale Thema ist. Die SPÖ hat seit Beginn der Legislaturperiode bereits 15 Anträge für mehr Tierwohl eingebracht, stellt Rendi-Wagner im „Roten Foyer“ fest. Von der türkis-grünen Regierung wurde allerdings kein einziger Antrag angenommen, sondern bestenfalls vertagt. „Aber weder Vertagung noch Ablehnung schützen auch nur ein einziges Tier in Österreich“, betont Rendi-Wagner. Großen Handlungsbedarf sieht die Parteichefin u.a. bei qualvollen Tiertransporten. Keck stellte einen Forderungs-Katalog vor, der den Bogen spannt vom Verbot der Vollspaltenböden bis hin zum Verbot des Küken-Schredderns und einer Kastrationspflicht für Freigänger-Katzen.
Rendi-Wagner für mehr Tierwohl
Rendi-Wagner betonte, dass es beim Tierschutz in sehr vielen Bereichen auch um die menschliche Gesundheit und den Umwelt- und Klimaschutz geht. Seit der letzten Tierschutz-Novelle 2017 habe es kaum Weiterentwicklungen für mehr Tierwohl gegeben.
Rendi-Wagner nahm als Beispiel die Tiertransporte. „20 Millionen Tiere werden importiert und genauso viele – knapp 20 Millionen Tiere – werden jedes Jahr exportiert. Kälber werden aus Österreich tausende Kilometer qualvoll bis in den Nahen Osten transportiert. Diese langen Transporte haben nicht nur Auswirkungen auf die Tiere, sondern auch auf die Umwelt. Das muss sich ändern – zugunsten der Tiere, Menschen und der Umwelt“, fordert Rendi-Wagner ein Ende qualvoller Tiertransporte.
Ähnliches passiere mit Schweinen, die aus Deutschland durch Österreich nach Italien gebracht werden, wo sie geschlachtet und das Fleisch verarbeitet wird, um es dann wieder zurück nach Deutschland zu transportieren. „Da muss man sich doch fragen, ob dieses System in Ordnung ist“, sagt Rendi-Wagner und verweist auch auf Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. „Hier muss etwas getan werden für unsere Gesundheit. Da darf Türkis-Grün nicht weiter wegschauen!“, fordert Rendi-Wagner, dass die türkis-grüne Regierung „endlich ins Handeln kommt“.
Keck – Handlungsbedarf beim Tierschutz
Der SPÖ-Tierschutzsprecher schildert die Bandbreite der Notwendigkeit des Handelns. So soll, wenn es nach der SPÖ geht, die Ferkel-Kastration ohne Betäubung verboten werden, ebenso die Tierhaltung auf Vollspaltenböden und das Küken-Schreddern. Außerdem braucht es eine verpflichtende Kastration der sogenannten Wohnungsfreigänger-Katzen, Maßnahmen gegen den illegalen Welpenhandel und „klare Vorgaben für den Vollzug, um das im Tierschutzgesetz vorgegebene Verbot der Qualzucht zu erreichen“. Abgerundet wird der Katalog an SPÖ-Anträgen und SPÖ-Forderungen zum Tierwohl mit der Forderung nach den landwirtschaftlichen Förderungen, die „endlich in die Bereiche kommen sollen, wo die kleineren Bauern profitieren, nicht nur die großen“.
Insgesamt gebe es im Bereich des Tierwohls „vieles zu klären, was aber leider mit der türkis-grünen Regierung bisher nicht zu machen war“, so Keck. Speziell an die Grünen appelliert er daher, den 15 Anträgen der SPÖ zuzustimmen, „denn es geht um das Wohl der Tiere“.