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Horst Stierschneider: Wien ist anders! Und das trifft auch auf das Fleischerhandwerk zu

Kommentar des Landesinnungsmeisters der Fleischer Wiens

Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Wien ist anders! Und das trifft auch auf das Fleischerhandwerk zu.

Natürlich kämpfen auch wir mit den allgegenwärtigen Problemen: Teuerung, Energie, Bürokratie – leider gibt es mittlerweile sehr wenige Fleischverarbeitungsbetriebe, obwohl wir zwei Millionen Einwohner haben. Auch wenn unsere Fleischfachgeschäfte hauptsächlich die obere Mittelschicht ansprechen, bleibt jedem Betrieb dennoch ein großer potenzieller Kundenstamm. Auf der anderen Seite steht jedoch die Anonymität der Großstadt. Hier kennt man sein „Grätzl“ nicht mehr so wie am Land…

Daher sieht die Unterstützung für unsere Betriebe in Wien etwas anders aus als in den anderen Bundesländern: Wir möchten die Sichtbarkeit des Fleischer-Handwerks bei den Konsumenten erhöhen. In Kooperation mit der Bezirkszeitung werden unsere Betriebe in Artikeln vorgestellt und ins Rampenlicht gerückt. Zudem präsentieren wir saisonale Produkte im Kurier, wie zum Beispiel zu Ostern das Geselchte und im November das Gansl.

Diese redaktionellen Artikel sind für die Betriebe kostenfrei, tragen aber erheblich zur Sichtbarkeit der Fleischereien bei den Konsumenten bei.

All diese Aktivitäten machen jedoch nur Sinn, weil unsere Wiener Fleischereibetriebe Spitzenqualität bieten. Hierfür möchte ich mich bei meinen Kolleginnen und Kollegen herzlich bedanken.

Eine schöne Wiener Tradition ist der Franziskaner Kirtag. Seit 200 Jahren wird hier ein Gottesdienst veranstaltet, dazu mittlerweile der zwölfte Franziskaner-Kirtag. Dieser Kirtag ist eine Veranstaltung des Lebensmittelgewerbes, dessen Erlös den Franziskanern zugutekommt. In diesem Jahr haben wir etwa insgesamt € 6.000,- gespendet.

Leider wird dieser Kirtag mehr von Funktionären als von den Konsumenten besucht. Daher planen wir ein Großevent am Rathausplatz, wo sich das Wiener Lebensmittelhandwerk in all seinen genussvollen Facetten den Wienerinnen und Wienern präsentieren kann. Solche Veranstaltungen erfordern viel Vorbereitungszeit und zahlreiche Genehmigungen, daher wissen wir noch nicht genau, wann sie realisiert werden können. Ich denke und hoffe jedoch, dass es bald so weit sein wird.

In Bezug auf Lehrlinge sieht es in Wien zugegeben nicht so rosig aus. Wir haben lediglich vier Betriebe, die heute noch ausbilden und keine eigene Berufsschule mehr. Dies ist vor allem in Zeiten von Fachkräftemangel kein positiver Trend, denn Lehrlinge sind die Fachkräfte von morgen. Hier sehe ich seitens der Innung großen Handlungsbedarf.

Wir bleiben dran. Für unsere Mitglieder. Für unser Handwerk!

Ich wünsche ein erfolgreiches und genussvolles 2024!

Mit kollegialen Grüßen,

Horst Stierschneider
Landesinnungsmeister Wien

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